Generation Töchter
GENERATION TÖCHTER – Frauen in der Unternehmensnachfolge
BAM:Talk – Der Podcast zum Wirtschaftsstandort Bamberg
mit Michaela Reimann und Lennart Peters
Kolumne von Michaela Reimann
Der Wirtschaftsstandort Bamberg hat einiges zu bieten. Gerade in alteingesessenen Unternehmerfamilien wird die Nachfolge von Generation zu Generation weitergegeben. Immer häufiger sind es Frauen, die an die Unternehmensspitze rücken. Was es braucht, um dort erfolgreich zu sein, weiß Dr. Daniela Jäkel-Wurzer vom Verband der Unternehmerinnen (VdU) in Nürnberg. Ihre Erfahrung zeigt: Neben einem soliden Fachwissen sind ein gesundes Selbstbewusstsein und ein stabiles Netzwerk an überzeugten Unterstützern hilfreich.
Anders als viele Unternehmersöhne, so hat die Beraterin beobachtet, suchen die Töchter ihren eigenen Weg meist erst in Kooperation mit den Eltern, die sich dann nach und nach aus der Unternehmensleitung zurückziehen. Ein weiterer Unterschied zwischen Töchtern und Söhnen macht sich im Umgang mit Macht bemerkbar, resümiert die Expertin. „Frauen fragen sich im Umgang mit Macht eher: Was kann ich positiv erreichen für meine Region, für die Gesellschaft, für meine Mitarbeitenden und für die Umwelt?“ Ein gesundes Selbstbewusstsein heißt für sie eben nicht, sich selbst an die erste Stelle zu setzen, sondern dafür zu sorgen, dass das Unternehmen erfolgreich und nachhaltig in seine Umgebung hineinwirken kann. Auch über den Tag hinaus. Während vor 20 Jahren innerhalb der Familie noch erwartet wurde, dass Frauen sich zwischen eigenem Nachwuchs und der Unternehmensführung entscheiden, suchen Unternehmerinnen heute selbstbewusst eine sinnvolle Kombination aus beidem. „Frauen können große Unternehmen führen und trotzdem gleichzeitig Kinder haben – das ist beides zusammen möglich, das geht,“ erläutert Dr. Jäkel-Wurzer. „Und eine Stadt wie Bamberg kann einiges dafür tun, dass dies gelingt“, erläutert Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp. Dazu gehören für ihn eine Vorbildfunktion bei der Besetzung von Führungspositionen in der eigenen Verwaltung und in städtischen Unternehmen, der Ausbau von Kitaplätzen und das bewusste Werben in der Stadtgesellschaft für eine gleichberechtigte Verteilung von Familienarbeit und Berufstätigkeit zwischen Frauen und Männern.
Nach Ostern werden im BAM:TALK zwei Frauen an der Spitze von Traditionsunternehmen vorgestellt, die diese Aufgabe geschafft haben: Die Brauingenieurin Franziska Weyermann von Weyermann Malz aus Bamberg und die Braumeisterin Gisela Meinel von Meinel Bräu aus Hof.
Entdecken Sie mit Michaela Reimann und Lennart Peters alle zwei Wochen bei BAM:Talk interessante Persönlichkeiten, die immer ein Stück Bamberger Geschichte erzählen. Persönlich, neu und überraschend. Hören Sie in alle Episoden rein – es lohnt sich!
Zum Foto: Dr. Daniela Jäkel-Wurzer, Verband der Unternehmerinnen (VdU) im Gespräch mit Michaela Reimann von BAM:Talk und Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister der Stadt Bamberg.