Der Zoll-Troll

Einer gegen alle!

Der Zoll-Troll. Einer gegen alle!

Am Mittwoch hatte der 47. US-Präsident Donald Trump wieder einmal einen dieser ganz besonderen Auftritte. Alle Objektive und Mikrofone der Weltmedien auf sich gerichtet, verkündete „Honest Don“, also „der ehrliche Donald“, wie sich Herr Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social gerne selbst bezeichnet, sein lange angekündigtes „Zoll-Paket“. Zahlen mit ganz viel Sprengkraft standen da auf der großen Tafel, die er lächelnd und selbstbewusst vor die Linsen der Kameras im Rosengarten des Weißen Hauses hielt. Rund um den Globus wird bereits von Handelskrieg gesprochen, die Größenordnung und Willkür der Zölle übertrifft alle Befürchtungen. Die Betroffenen schwanken zwischen Sorge und Wut. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen spricht von einem „schweren Schlag für die Weltwirtschaft“, sie bedauere die Entscheidung „zutiefst“.

Es Schorschla musste am Mittwoch beim Frühstück auch mehrfach ungläubig mit dem Kopf schütteln. Sind da wirklich nur noch Irre unterwegs in der Heimat der ersten modernen Demokratie der Welt? 

Im Jahr 1776 wurde diese ja in den USA geschaffen. Rund 250 Jahre später rüttelt ein gewisser Donald Trump an den Eckpfeilern dieser politischen Ordnung. Eigentlich unglaublich. Gesetze werden außer Kraft gesetzt, Handelsverträge im Handumdrehen gekündigt, Völkerrecht mit Füßen getreten und über Jahrzehnte etablierte Verteidigungsbündnisse mehr als leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Wirklich erschreckend! 

Was es Schorschla aber völlig aus der Bahn wirft, sind die Reaktionen auf diesen Wahnsinn. Vor allem von Seiten der EU. Da stellt sich wenige Stunden nach dieser unglaublichen Pressekonferenz in Washington eine Ursula von der Leyen ans Rednerpult und erklärt, es sei „noch nicht zu spät“ für Verhandlungen. Die Europäer seien aber „bereit zu reagieren“. Die EU-Mitgliedstaaten arbeiteten bereits an einem „neuen Paket“ von Gegenmaßnahmen. „Wir bereiten uns jetzt auf weitere Gegenmaßnahmen vor, um unsere Interessen und unsere Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern“, so die Kommissions-chefin. Frei übersetzt heißt das: Ja, wir haben das mit diesen Zöllen heute auch gehört. Und wir setzen uns zusammen und werden auch was tun. So richtig vorbereitet sind wir auch nicht, aber uns wird schon was einfallen. Geben Sie uns doch etwas Zeit, Sie hören dann von uns!

Wieso liegen die Antworten nicht in der Schublade? Seit vielen Monaten ist doch klar, dass ein unberechenbarer Selbstdarsteller und Narzisst das Land der unbegrenzten Möglichkeiten in seiner Hand hat. Hätte man nicht alle denkbaren Szenarien mal mit KI durchrechnen lassen können? Oder sogar müssen? Wie gerne hätte es Schorschla am Mittwoch gehört, dass Frau von der Leyen ein beachtenswertes Statement als Reaktion auf die Rede von Herrn Trump abgegeben hätte. Man habe die Zoll-Pläne registriert. Natürlich sei es eine Enttäuschung, dass dieses bewährte Bündnis zwischen Europa und Amerika auf eine derartige Bewährungsprobe gestellt werde. Im ersten Schritt werde die EU ab nächster Woche die Lieferung von Produkten X und Y an die USA komplett einstellen, für den Verlust der beteiligten Firmen wurde bereits ein Sondervermögen zurückgestellt. Gerne sei man zu sofortigen Gesprächen auf Augenhöhe bereit, Basis dafür wäre aber eine Aussetzung der neuen Zölle für die kommenden Wochen. Alles weitere werde man hinter verschlossenen Türen klären und eine einvernehmliche Lösung für alle beteiligten Nationen so schnell wie möglich finden.

So oder so ähnlich. Das wäre doch die Basis für Respekt. Bei den eigenen Bürgern. In den USA. In der ganzen Welt. Vielleicht sogar bei den Republikanern und ihrem Oberhaupt. Es Schorschla hat einfach das Gefühl, dass wir nur jammern, uns unter Wert verkaufen (lassen) und nur reagieren, statt agieren. Wir – sowohl Deutschland wie auch die EU – sind inzwischen ein Spielball der „global Players“, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen oder nachhaltige Strategien sucht man leider vergebens. Und das ist traurig und gefährlich. Ob sich das noch ändern kann? Eine schwierige Frage. Sicherlich darf man die Hoffnung nie aufgeben. Aber sicher ist eines: Mit dem aktuellen Personal wird es nicht wirklich leicht!

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