Nichts ist besser als ...

... gesunder Menschenverstand

Nichts ist besser als gesunder Menschenverstand

Von Bernd Oelsner

Es sind aktuell schon sehr turbulente Zeiten. Auch im WOBLA. Der Neuanfang nach der Insolvenz bringt doch unzählige Herausforderungen an unser kleines, hochmotiviertes Team mit sich. Und manchmal passieren in dieser Gemenge-lage aus einer fehlenden Schnittstelle zum Bankterminal, einem Computerabsturz kurz vor Redaktionsschluss, letzten Abstimmungen mit der Insolvenzkanzlei und Diskussionen um ein neues Layout und Verteilgebiet leider auch Fehler und Unachtsamkeiten, die in „normalen Zeiten“ nicht vorkommen. So wie zum Beispiel vergangene Woche bei der Analyse und Kommentierung der Ergebnisse einer aktuellen CSU-Umfrage. Da will man zur Zeitersparnis noch die künstliche Intelligenz als Helferlein einschalten – so wie es eben in einem Workshop in Berlin demonstriert wurde – und schon ist das Chaos endgültig perfekt. Die WOBLA-Redaktion hat wieder mal fürs Leben gelernt und erkennen müssen, dass die Lokalpolitik in Bamberg selbst für moderne KI-Systeme nicht berechenbar ist. Doch der Erklärungsworte genug: Für alle Missdeutungen, Fehlinterpretationen und Missverständnisse an dieser Stelle eine ehrliche Entschuldigung an alle betroffenen Stadträte, Kandidaten und Parteimitglieder. Kombiniert mit dem Versprechen: Das kommt nicht mehr vor!

So, nach der misslungenen KI-Premiere folgt jetzt die Rückbesinnung auf den gesunden Menschenverstand. Und so lohnt sich noch einmal ein konzentrierter Blick auf unsere Titelgrafik der vergangenen Woche. Denn die meistdiskutierte Frage im Wahlvolk war und ist natürlich die nach Bambergs nächstem Stadtoberhaupt. 

Wird es erstmals eine Frau? Ein Grüner? Ein Bio-Gärtner? Oder am Ende eine noch größere Überraschung? Fragen über Fragen. Sichere Antworten darauf sind aktuell, rund 450 Tage vor dem Wahlgang am 8. März 2026, nur schwer zu finden. Das fängt schon damit an, dass Melanie Huml (CSU), die 29 Prozent der Befragten wählen würden, sich noch gar nicht geäußert hat, ob Sie überhaupt zu dieser Wahl antreten wird.

Bei Jonas Glüsenkamp von Grünes Bamberg (24 %) und Sebastian Martins-Niedermaier (SPD, 19 %) ist eine Kandidatur dagegen sehr wahrscheinlich. Und die Zahlen der im WOBLA in Teilen abgedruckten CSU-Umfrage geben ja beiden auch recht. Der Abstand nach „vorne“ ist durchaus überschaubar, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Wahlkampf ja noch gar nicht begonnen hat. So kann in den kommenden 14 Monaten noch am eigenen Bekanntheitsgrad, den persönlichen Kompetenzen und lokalen Schwerpunkten intensiv gearbeitet werden. Eine Entscheidung im ersten Wahlgang erscheint ohnehin unwahrscheinlich, vor allem da ja auch noch Kandidaten von den kleineren Parteien ins Rennen um den OB-Sitz einsteigen können. Bei einer Stichwahl würden dann die Karten ohnehin noch einmal komplett neu gemischt werden – Wahlempfehlungen, mögliche Kooperationen und Parteiabsprachen gehören in diesem Fall zum politischen Standardrepertoire.

Es bleibt also spannend. Und eines haben die vergangenen Tage bereits deutlich gemacht: Dieser Wahlkampf wird sehr emotional. Was ja nichts Schlimmes ist. Sofern wichtige Grundregeln eingehalten werden: Anstand. Respekt. Fairness. Denn egal, welche Ergebnisse die OB- und Stadtratswahlen auch bringen werden: Danach sollten alle demokratischen Parteien wieder sinnvoll zusammenarbeiten – zum Wohle unserer wunderbaren Stadt. Das sollten die Damen und Herren des immer bunteren Stadtrates nie vergessen.

Foto: ©Ingo Bartussek – stock.adobe.com

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