Blitzer geschmückt
Weihnachtsfotos für den Verkehrsminister
Aktuell kursieren ja die schönsten Bildchen im Netz: Hier der erste Schnee des Jahres, dort wunderschön geschmückte Tannen, auch Lichterketten stehen hoch im Kurs. Es Schorschla hat auf dem Bamberger Maxplatz zum Beispiel die unsichtbarsten Adventslichter der ganzen Nation entdeckt. Was gar nicht so einfach ist, denn in den mickrigen Weihnachtsbäumchen, die ohnehin eher unscheinbar und lieblos in den Ecken des Stadtzentrums verteilt sind, wurden Lämpchen versteckt, die eine Strahlkraft eines Schwarzen Lochs besitzen. Da waren wohl echte Weihnachtsleuchten am Werk. Aber egal: Es gibt auch kreative X-Mas-Aktionen. Seinen Favorit hat es Schorschla in der Eifel entdeckt. Dort haben unbekannte Weihnachtsfreunde eine Blitzanlage festlich geschmückt.
Dass Radaranlagen nach dem ungewünschten, kostspieligen Blitz aus Frust auch immer einmal beschädigt werden, liest man ja öfter. Jetzt vergriffen sich in der Gemeinde Hürtgenwald X-Mas-Kobolde an einer der Boxen – allerdings mit viel Liebe zum Detail. Das Ergebnis: Eine Weihnachtsmannfigur auf dem Radargerät, davor zwei Kunstrentiere. Wer hinter der Umgestaltung steckt, ist noch unklar, erklärt ein Sprecher des Kreises Düren in Nordrhein-Westfalen. Man tappe da noch im Dunkeln. Aber: In der vergangenen Woche seien bereits zwei Radarsäulen in dieser Region mit Weihnachtsmannmützen dekoriert worden. Eine ebenfalls in Hürtgenwald, eine in der einige Kilometer entfernten Gemeinde Niederzier. Man nehme die Aktion aber gelassen, eine Anzeige werde nicht gestellt. Zudem durfte Santa Claus erst einmal auf dem Blitzer sitzen bleiben. „Kollegen unseres Straßenverkehrsamtes haben den Weihnachtsmann einige Zentimeter zur Seite gerückt, sodass weiter gemessen werden kann“, sagte der Sprecher über die Aktion, über die zuvor die „Aachener Nachrichten“ berichtet hatten.
Dass es auch ganz andere, weniger besinnliche Verkehrsmeldungen gibt, untermauerte am Wochenende ein Punsch- und Promillefan in Brandenburg. Der 40-Jährige verursachte zuerst einen Unfall. Er krachte reichlich angetrunken mit 2,23 Promille an oder in einen Baum, beging Fahrerflucht, rannte querfeldein und stürzte zu allem Überfluss auch noch in einen Pool. Die Hausbesitzer alarmierten daraufhin die Polizei, die den Bruchpiloten erst abtrockente und dann zur Blutentnahme geleitete. Ach ja, trockene Kleidung hat der Sünder auch von den Einsatzkräften bekommen. Beim Unfall selbst entstand ein Schaden in Höhe von etwa 5000 Euro, der Führerschein wurde dem Adventscrasher aber nicht abgenommen, dieser war ihm nämlich bereits im November entzogen worden – nachdem man ihn laut Polizei betrunken am Steuer eines Autos erwischt hatte.
Die Nacht verbrachte der Herr übrigens dann in der Ausnüchterungszelle, wo er sich wärmen und über seine etwas andere Adventstour in besinnlicher Ruhe nachdenken durfte. Ja, ist denn schon Weihnachten ….
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.