Im Gespräch: Mathias Baluses
der o-ton
Heute im Gespräch: Mathias Baluses, Filialgeschäftsführer bei Galeria Karstadt Kaufhof Bamberg
Die Freude überwiegt
Mit Spannung wurden am Mittwoch die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz erwartet. Die Einzelhändler hatten in der Nacht zuvor von der baldigen Öffnung ihrer Geschäfte geträumt, die Gastronomen und Hoteliers wünschten sich eine sinnvolle und motivierende Öffnungsperspektive, Virologen, Sicherheitsapostel und Lauterbachjünger warnten eindringlich vor Übermut. Zehn Stunden lang wurde heiß diskutiert, am Ende – kurz vor der Geisterstunde – präsentierte die Kanzlerin ein Papier, das man schon mehrfach durchlesen musste, um die vielen Regelungen, Einschränkungen und Inzidenzstufen zu verinnerlichen. Ja, es sind schwierige Zeiten, herausfordernd für die unterschiedlichsten Berufsgruppen. Das WOBLA freut sich über die ersten kleinen Schritte in Richtung Lockup, die Rückkehr vieler langjähriger Geschäftspartner in den natürlich noch stark eingeschränkten Berufsalltag und die Hoffnung auf das erste Bier des Jahres mit Freunden unter freiem Himmel im Garten der Lieblingskneipe. Ja, ein bisschen Optimismus ist zurückgekehrt, was auch Mathias Baluses, Filialgeschäftsführer bei Galeria Karstadt Kaufhof Bamberg, bestätigt.
WOBLA: Seit Donnerstagfrüh bereitete sich Ihr Team auf die Öffnung des traditionsreichen Warenhauses im Herzen der Innenstadt vor. Überwiegt bei Ihnen nun eher die Freude oder der Ärger über die neuen Vorgaben?
Mathias Baluses: Wir haben uns auf beide Öffnungsvarianten, also mit und ohne „Click&Meet“ gut vorbereitet und konnten so pünktlich um 9 Uhr am Montag öffnen. Die Freude überwiegt, da wir aufgrund der momentanen Lage ohne Terminvergabe und Registrierung unser Haus öffnen können.
Nach der kompletten Schließung Ihres Hauses haben Sie Click&Collect angeboten. Jetzt durften Sie ziemlich überraschend wieder Ihre Türen öffnen. Was passiert aber, wenn es aufgrund steigender Inzidenzwerte doch plötzlich wieder „Click&Meet“ heißt?
Auch darauf sind wir vorbereitet. Kunden können dann online unter galeria.de oder telefonisch unter 0951 / 8697-0 einen Termin vereinbaren, die Mailbestätigung per Ausdruck oder auf dem Handy vorzeigen und damit Zugang zu unserem Warenhaus erhalten. Zusätzlich würde dann am Eingang Grüner Markt auch eine Registrierung vor Ort mit in der Regel direktem Zugang möglich sein.
Als 2. Vorsitzender des Stadtmarketingvereins haben Sie auch ständigen Kontakt mit anderen Händlern in der Stadt. Wie ist die Stimmung bei Kolleginnen und Kollegen?
Es gab natürlich erst einmal viel Verwirrung, welche Variante denn ab Montag Gültigkeit hat. Sowie valide Informationen vorlagen, haben wir umgehend informiert. Jetzt sind, denke ich, erst einmal alle froh, unter den „normalen“ Hygieneauflagen öffnen zu können. Die Hoffnung unter den Händlern ist groß, dass die Bevölkerung aus Stadt- und Landkreis die Möglichkeit nutzt wieder lokal vor Ort einzukaufen.
Das WOBLA bemüht sich seit Monaten, jede Woche trotz Corona und tiefen Einschnitten in unser normales Leben ein wenig Optimismus zu verbreiten. Was sorgt bei Ihnen aktuell für positive Stimmung und Zuversicht?
An dieser Stelle ein großes Kompliment und Dankeschön. Das WOBLA ist seit Jahren ein vertrauensvoller und zuverlässiger Medienpartner des Stadtmarketings, hat dies auch jetzt in der Corona-Situation eindrucksvoll unter Beweis gestellt und damit viele Gewerbetreibende unterstützt. Positiv gestimmt bin ich, weil ich glaube seit Montag ist ein Stück „Normalität“ in die Bamberger Innenstadt zurückgekehrt. Ich bin zuversichtlich und hoffnungsvoll, dass jedem bewusst ist, dies wird nur so bleiben, wenn wir uns auch weiterhin an die gültigen Hygieneregeln halten.