Ich will raus!

Jetzt der Wendepunkt?

Ich will raus!

Ob es am strahlenden Sonnenlicht vom Wochenende oder der klirrenden Kälte liegt, kann es Schorschla nicht sagen. Fakt ist, dass die Lockdownregeln und Ausgehsperrungen ihn mental komplett überfordern. Da hat doch der Markus Söder letzte Woche erklärt, dass am Montag, 15. Februar, die unsägliche „Ihr-seid-alle-um-21-Uhr-daheim“-Regel endlich aufgehoben wird. Nein, natürlich nicht komplett, sondern nur in Städten und Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Eingeführt wurde diese ja Mitte Dezember bei einem Wert von 200. Und da just zu diesem Zeitpunkt ganz Bayern über diesem Wert lag, hat unser Ministerpräsident sein ganzes Land zur abendlichen Ruhe verdonnert. „Glaubt mir, ich mach das auch nicht gerne. Aber das tut Euch allen gut und es hilft gegen die Pandemie“ hat er damals mit traurigem Blick in der Pressekonferenz gehaucht, die Hände gefaltet und leicht verträumt in den Himmel geblickt. Nach dem Motto: Der Herrgott wird’s schon richten! Jetzt der Wendepunkt, dachte zumindest es Schorschla. Die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen betrug am Montag in der Stadt Bamberg 64,6 und im Landkreis Bamberg 81,5. Also nichts wie raus, einem nächtlichen Stadtbummel sollte damit nichts mehr im Wege stehen. Aber nein, weit gefehlt. Die Tücken liegen im Detail. Denn richtig raus zwischen 22 und 5 Uhr – ja, eine Stunde gab’s für alle obendrauf, darf man nur, wenn die Inzidenz sieben Tage lang unter 100 liegt. Diese Klausel ging in den Nachrichten etwas unter, was aber nichts an ihrer rechtlichen Grundlage änderte. Und das bedeutet: Am Montag durften die Bewohner im WOBLA-Land ohne triftigen Grund immer noch nicht nach zehn Uhr frische Luft schnappen. Wahnsinnig macht es Schorschla dieses völlig überflüssige Verbotsgeäffel inzwischen. Denn was man nicht vergessen darf: Über derartige Regelungen brütet der Beamtenapparat sicherlich mehrere Tage. 

Auf der anderen Seite dürfen Discounter auf ihren Sonderverkaufsflächen so ziemlich alles anbieten, was man sich nur vorstellen kann, während die auf diese Sortimente spezialisierten Fachgeschäfte weiter geschlossen bleiben. Ein Freibrief für Millionenumsätze der Großen, ein Schlag ins Gesicht der ehrlichen, oftmals familiengeführten Händler vor Ort. Klar, Lebensmittel sind systemrelevant. Warum werden Aldi, Lidl & Kollegen aber nicht von unserer Regierung angehalten, nur diese systemrelevanten Produkte zu verkaufen? Weshalb sind die Sonderflächen nicht gesperrt? Wieso macht sich niemand Gedanken über die Tatsache, dass genau dieser Umsatz die Basis für den Fachhandel ist, wenn dieser wieder geöffnet werden darf? Im ersten Lockdown war dies übrigens viel besser geregelt, da wurden bei den Discountern auch die Einkaufswägen von Mitarbeitern oder Security-Leuten desinfiziert. Was heute kaum noch der Fall ist, ganz im Gegenteil: Meist sind auch die Handdesinfektionsspender schon am Morgen leer. Es Schorschla hat sich echt bemüht, Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Es hat im Netz recherchiert, Bekannte und auch den einen oder anderen Politiker gefragt. Ehrliche Antwort war meist nur ein Schulterzucken. Wahrscheinlich fehlt für derartige Entscheidungen einfach die Zeit in den Amtsstuben. Denn dort muss man sich ja Gedanken über Ausgangssperren um 21 Uhr oder 22 Uhr oder die Aufhebung nach einer 7-Tage-Inzidenz unter 100 machen. Traurig, aber wohl war.

Und noch ein gut gemeinter Tipp zum Abschluss: Klicken Sie kurz auf die Seite www.stmi.bayern.de/miniwebs/coronavirus/hotspotregionen/index.php, sofern Sie mal nachts raus wollen. Suchen Sie dort vergeblich „Stadt Bamberg“ oder „Landkreis Bamberg“, ist der Weg frei. Jetzt der Hammer zum Abschluss: Laut Pressemitteilung der Stadt vom Montag um 17:40 Uhr wurde die nächtliche Ausgangssperre in der Stadt mit Wirkung zum 16.02.2021 0:00 Uhr aufgehoben, da die 7-Tage-Inzidenz fürs Welterbe an sieben aufeinanderfolgenden Tagen den Wert von 100 unterschritten hat (gem. § 3 der Elften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung). Wer also in der Nacht zum Dienstag zwischen 22 und 24 Uhr unterwegs war, musste mit einer dreistelligen Strafe rechnen, wer aber nach 0 Uhr nach Hause zurückgekehrt ist, hat alles richtig gemacht. Der Corona-Virus greift wohl doch auch das Hirn an!

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.      

Wer möchte es Schorschla hören? Hier gehts zum Podcast

 

Bamberg aus einer ganz neuen Perspektive erleben!

Auf unserer mobilen Webseite haben wir ein kleines Schmankerl für Sie.
Besuchen Sie uns über Ihr Handy und erleben Sie Bamberg auf eine völlig neue Art.

Öffnungszeiten

Geschäftsstelle

Hallstadt, Biegenhofstr. 15

Wir sind für private Kleinanzeigen Montag von 9.00 bis 14.00 Uhr sowie Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr telefonisch unter 0951/966990 direkt erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten sprechen Sie bitte auf unseren AB, wir rufen gerne zurück! Alternativ können Sie uns auch ein Mail an info@wobla.net senden.

Geschäftskunden: Unser Team der Mediaberaterinnen Petra Billhardt (0951/9669922), Karin Rosenberger (0951/9669924) und Daniela Kager (0951/9669923) berät Sie gerne von Montag bis Freitag zwischen 8.00 Uhr und 17.00 Uhr individuell und kompetent zu Ihren Anzeigen und Beilagen im WOBLA.