Warnung vor Haustürgeschäften

Stadtbau-Mieter wurden Opfer

Stadtbau-Mieter fallen Haustürverkäufern zum Opfer

In den vergangenen Wochen sind mehrere Mieter der Stadtbau Bamberg zum Opfer von Drückerkolonnen geworden, die an der Haustür Handyverträge oder TV-Abos verkauft haben. Eine der Betroffenen ist Janine Mech. Dass die junge Frau mal auf einen Haustürverkäufer hineinfällt, hätte sie nie und nimmer gedacht. Inzwischen weiß sie, dass dies jedem passieren kann. Jetzt will sie andere Stadtbau-Mieter warnen, damit ihnen nicht eine ähnliche Geschichte passiert.

„Es war Anfang Juli, als zwei Männer bei mir an der Tür geklingelt haben“, berichte Janine Mech. „Sie waren sehr freundlich und meinten, sie müssten sich wegen einer TV-Abschaltung meinen Fernseher anschauen.“ Mittlerweise weiß Mech, dass das nur ein geschickter Vorwand war, um in die Wohnung zu kommen. Denn dort ging es nicht mehr um das Fernsehgerät, sondern nur noch um einen Vertrag. Den müsse sie abschließen, damit sie weiterhin fernsehen kann, so die Aussage der zwei Unbekannten. „Die Herren haben mich mit der Androhung der TV-Abschaltung überrumpelt. Das Ganze hat nur wenige Minuten gedauert – und ich war so überrascht, dass ich das unterschrieben habe“, erzählt Mech im Interview mit dem Wobla. Was Mech damals nicht wusste: Stadtbau-Mieter brauchen keinen neuen TV-Vertrag, um zukünftig weiter fernsehen zu können. Das regelt nach wie vor die Stadtbau als Vermieter für sie. Viel schlimmer aber: Der Vertrag, den Janine Mech unterschrieben hat, war gar kein TV-Abo – sondern ein Mobilfunkvertrag für fast 50 Euro im Monat.“ 

Schon als die Herren wieder weg waren, hatte Janine Mech ein ungutes Gefühl. Dass die Sache tatsächlich faul war, hat sie erst gemerkt, als sie eine Auftragsbestätigung in der Post hatte. „Da standen nicht nur viel zu hohe monatliche Kosten drin, sondern auch vollkommen falsche Daten von mir“, sagt sie. Die junge Frau ist erbost über die Haustürverkäufer, die ihr unter Vortäuschung falscher Tatsachen einen teuren Mobilfunkvertrag untergeschoben haben. Trotz der Wut im Bauch hat sie besonnen reagiert – und binnen zwei Wochen den leichtsinnig unterschriebenen Vertrag widerrufen: Schriftlich, per Einschreiben. Jetzt wartet Janine Mech auf die Kündigungsbestätigung. Und sie freut sich darauf, im Januar neues Fernsehprogramm zu bekommen. Das kommt ab Januar für alle Mieter der Stadtbau nicht mehr von Kabel Deutschland, sondern von den Stadtwerken. Einen separaten TV-Vertrag müssen die Stadtbau-Mieter dafür nicht abschließen, denn die Kosten hierfür sind – wie bisher auch – in den Mietnebenkosten enthalten. 

Interview mit Veit Bergmann:

Herr Bergmann, als Geschäftsführer der Stadtbau bekommen Sie gerade Beschwerden ihrer Mieter über Haustürverkäufer. Was ist da los?

Ab Anfang des nächsten Jahres kommt das TV-Programm für unsere Mieter von einem neuen Anbieter, den Stadtwerken Bamberg. Für unsere Mieter ist das ohne technischen Aufwand verbunden und wenns Fragen dazu gibt, helfen wir. Einige Mieter sind dennoch verunsichert, weil sie Angst haben, dass da was nicht funktioniert. 

Worum geht’s denn genau?

Er wird erzählt, dass die Kunden einen neuen Vertrag abschließen müssen, um weiterhin fernsehen zu können. So berichten es mir einige Mieter. Die Aussage ist falsch. Unsere Mieter können nach der Umstellung weiter fernsehen, müssen hierfür keinen neuen Vertrag unterschreiben. 

Was kann ich tun, wenn es zu spät ist und ich einen Vertrag widerrufen möchte?

Da gelten die ganz normalen Gesetze: Man hat zwei Wochen Zeit, ein Haustürgeschäft zu widerrufen. Das macht man schriftlich, am besten per Einschreiben. Wir helfen unseren Mietern, wo es nur geht. Mein Team ist für unsere Mieter unter der Rufnummer 0951 980010 erreichbar. 

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