„Tragender Wirtschaftsfaktor und stabiler Arbeitsplatzgarant“
Bamberg gehört ohne Zweifel zum Kreis der beliebten Reiseziele des Städte- und Kulturtourismus innerhalb Deutschlands. Aufgrund steten Wachstums in jahrelanger Folge ist der Tourismus im „Fränkischen Rom“ längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Allerdings zeigte sich schon in der Tourismussaison 2017 eine Tendenz weg von überhöhten Rekordergebnissen hin zu moderaten Zuwachsraten. Dieser Trend zu einer weiterhin positiven, nachhaltigen Entwicklung verfestigte sich nun auch im Jahr 2018.
Ebenso wie im Vorjahr befand sich Bamberg auf moderat steigendem Kurs – trotz des extrem heißen und trockenen Wetters, das insbesondere in den Sommermonaten die Reiselust spürbar dämpfte. Die Zahlen des Bayerischen Statistischen Landesamtes benennen für die gewerblichen Betriebe in der Stadt 394.333 Gästeankünfte, was eine Steigerung von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert bedeutet. Auch die Übernachtungszahlen steigen und verzeichnen einen Zuwachs von 3,5 Prozent, das Gesamtjahr schließt mit dem Resultat von 708.202 Nächtigungen. Damit wurde der Schwellenwert von 700.000 erstmals übertroffen und eine neue Bestmarke gesetzt. Beim Blick auf die Herkunft der Gäste bestätigte der stark ausgeprägte Inlandsreiseverkehr mit 329.968 Ankünften und 588.262 Nächtigungen seine Dominanz.
Mit einem Anteil von 83,1 Prozent am gesamten Nächtigungsvolumen entfielen quasi fünf von sechs registrierten Übernachtungen auf deutsche Gäste.
Beim internationalen Publikum gab es Zuwächse zu verzeichnen. Aus 64.365 ausländischen Gästeankünften resultierten insgesamt 119.940 Übernachtungen. Der bei weitem stärkste Quellmarkt mit 72 Prozent der Auslandsübernachtungen war Europa, obgleich die USA, wie gewohnt, den volumenstärksten Auslandsmarkt stellten. Dahinter rangierten Österreich, Holland, die Schweiz und Italien. Unabhängig von der Herkunft der Reisenden lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer unverändert bei 1,8 Nächten.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Vor dem Hintergrund steigender Gästezahlen hat der Tourismus als Wirtschaftsfaktor einen hohen Stellenwert, zumal es vor Ort kaum einen Wirtschaftsbereich gibt, der nicht vom Tourismus tangiert wird. Im Juni 2018 bescheinigte eine neuerliche Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr dem Tourismus in Bamberg, ein nicht zu ersetzender Faktor im Wirtschaftsgefüge der Stadt zu sein. Für das Untersuchungsjahr 2017 belief sich der touristische Bruttoumsatz auf einen Betrag von 330 Millionen Euro.
Dessen wirtschaftlichen Stellenwert erläutert Bürgermeister Dr. Christian Lange, als für den Tourismus zuständiger Referent: „Der florierende Tourismus ist längst eine tragende Säule im Wirtschaftsleben unserer Stadt und strahlt in die Region. Ein hervorzuhebender Aspekt ist die Rolle des Tourismus als Arbeitsplatzgarant mit enormen Beschäftigungseffekten in Form ortsgebundener, nicht exportierbarer Arbeitsplätze. Nach den Berechnungen des DWIF entsprechen diese einem Äquivalent von fast 6.000 Vollzeitarbeitsstellen und machen den Tourismus rein rechnerisch zum zweitwichtigsten Arbeitgeber in der Stadt.“
Tourismusakzeptanz und nachhaltige Tourismusarbeit
Die hohe Frequenz an Besuchern, die insbesondere im Frühjahr und Sommer nach Bamberg kommen, darf nicht dazu führen, dass der Lebensraum der Einheimischen über Gebühr zu beeinträchtigt wird. Vor diesem Hintergrund sind die Themen Tourismusakzeptanz und Tourismusverträglichkeit fester Bestandteil im Aufgabenportfolio des BAMBERG Tourismus & Kongress Service. „Es gilt, gelebte Willkommenskultur zu bewahren und gleichzeitig die Bewohner nicht zu überfordern. Die Gastfreundschaft vor Ort ist ein Grunderfordernis für eine nachhaltige Tourismusentwicklung“, so Tourismusdirektor Andraes Christel.
Unter diesem Blickwinkel werden schon seit Jahren Besucher und Gästeführer für die Belange und den achtsamen Umgang mit dem Welterbe sensibilisiert. Dazu gehört unter anderem auch die gezielte Unterstützung für die Stiftung Welterbe. So hat der TKS aus den Ticketverkäufen der Öffentlichen Führungen „Faszination Weltkulturerbe“ seit 2011 bereits rund 151.360 Euro gespendet, allein für das Jahr 2018 waren es 16.601 „Welterbe-Euros“. Im nunmehr zweiten Jahr haben sich auch die zertifizierten BAMBERG-Gästeführer engagiert und mit dem sogenannten „Welterbe-Fünfer“ eine Summe in Höhe von 51.110 Euro für den Erhalt des Welterbes und zur Kulturarbeit beigesteuert. Das ist sicherlich als ein schönes Signal für nachhaltigen Tourismus und als ein unbedingt nachahmenswertes Modell für alle im Weltkulturerbe tätigen Gästeführer zu werten.
Ausblick
Mit dem herausgehobenen Alleinstellungsmerkmal eines Welterbes, dessen 25-jähriges Jubiläum 2018 ausgiebig gefeiert wurde, sind über zweieinhalb Jahrzehnte auch das Image und der Bekanntheitsgrad Bambergs kontinuierlich gewachsen. Im „silbernen“ Jubiläumsjahr 2018 kann also konstatiert werden, dass die seinerzeit erfolgte Positionierung mit dem Markenslogan „Faszination Weltkulturerbe“ zu Bambergs Erfolg als beliebtem Kulturreiseziel beigetragen hat. Vor dem Hintergrund der seit 2010 äußerst fruchtbar verlaufenden Kooperation mit dem Landkreis Bamberg, die auch der Entflechtung der Besucherströme dienlich ist, wirbt das Tourismus-Marketing seit geraumer Zeit nun mit einem neuen plakativen Destinationslogo – zugleich für die „Faszination Weltkulturerbe“ wie auch für das „Bamberger Land“.
Tourismusdirektor Andreas Christel sieht mit diesen beiden „Garanten“ Bamberg auch künftig gut aufgestellt: „Durch die Facetten des Welterbes Bamberg und die Einheit von Stadt und Land, haben wir unseren Gästen wirklich einzigartige Kunst-, Kultur- und Genusserlebnisse zu bieten – in einer weltoffenen, liebenswerten und gastfreundlichen Stadt.“
Vor Ort richten die Tourismusverantwortlichen den Fokus auf die Akzeptanz und Verträglichkeit des Tourismus. Weitere Maßnahmen der Initiative „Unser Bamberg – da schau her!“ sollen deutlich machen, dass viele Effekte des Tourismus auch den Bambergern zu Gute kommen, sei es die gastronomische Vielfalt, ein breites Kulturangebot oder auch die Freizeitinfrastruktur.