Im Gespräch: Dr. Michael Fiedeldey

Stromausfall in Bamberg und Hallstadt

 „Es ist immer wieder beeindruckend, wie gut die Rettungsketten funktionieren“

Im Gespräch: Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg

Die Stromausfälle am vergangenen Dienstag in Bamberg und Hallstadt haben viele Bürgerinnen und Bürger in Aufregung versetzt. Die Krisenpläne der Stadtwerke griffen aber perfekt, bereits nach 17 Minuten wurden die ersten Kunden wieder mit Strom versorgt. Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, analysiert im WOBLA-Gespräch die Situation und bedankt sich beim Helferteam für den herausragenden Einsatz. 

WOBLA: Herr Dr. Fiedeldey, in der letzten Woche standen nahezu 15.000 Haushalte und Unternehmen ohne Strom da. Wie ist es zu dem Ausfall gekommen? 

Dr. Michael Fiedeldey: An diesem Tag haben in einem unserer Umspannwerke reguläre Wartungsarbeiten stattgefunden. Nach unseren bisherigen Analysen ist es hierbei zu einem Kurzschluss gekommen, der den Stromausfall verursacht hat. Im Namen meines gesamten Teams möchte ich mich dafür entschuldigen, dass die vielen Kunden eine Zeit lang ohne Strom waren. 

Wie lange hat es gedauert, bis der Strom wieder da war? 

Bei den ersten Kunden lief der Strom bereits nach bereits 17 Minuten wieder, in den weiteren betroffenen Bereichen unseres Netzgebiets hat es nur vier Minuten länger gedauert. Das ging so schnell, weil wir ein gut ausgebautes Stromnetz haben, dass wir von unserer Leitstelle am Margaretendamm aus digital steuern. Und natürlich auch, weil wir gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende haben. Das macht mich besonders stolz. Einige Kollegen waren an diesem Nachmittag schon im Feierabend, haben im Radio vom Stromausfall gehört. Die haben sich aufs Fahrrad geschwungen, sind zu uns gefahren um zu helfen. 

Wie kam es dann zu dem zweiten Stromausfall?

Gegen 19 Uhr fiel der Strom nochmals aus, dann nur in Hallstadt und in Dörfleins. Es war die berühmte Verkettung unglücklicher Zustände, diesmal nicht im Umspannwerk, sondern in einer Stromleitung in Hallstadt. Nachdem die Kollegen den Fehler lokalisiert hatten, ist es ihnen auch hier gelungen, die Kunden schnell wieder mit Strom zu versorgen – bis 21:30 Uhr waren alle betroffenen Haushalte wieder am Netz.

Infolge der Stromausfälle blieben auch Ampeln dunkel …

Ja, nicht alle Ampeln sind wieder automatisch gestartet. Deshalb sind unsere Monteure die Ampeln abgefahren und haben kontrolliert, ob sie auch alle wieder laufen. Zum Glück ist alles gut gegangen!

Was passiert bei den Stadtwerken, wenn es zu einem solchen Zwischenfall kommt?

Auf Zwischenfälle sind wir gut vorbereitet – egal ob sie tagsüber passieren oder nachts, an Werktagen oder am Wochenende. Unsere Krisenpläne funktionieren rund um die Uhr. Werden uns in unserer Verbundleitwarte Störungen gemeldet, rückt der Bereitschaftsdienst aus. Bei kleinen Störungen erledigen das ein bis zwei Kollegen. Bei einer Störung wie am Dienstag, arbeitet ein Krisenstab aus mehreren Fachbereichen zusammen wie ein Schweizer Uhrwerk. Für uns ist entscheidend, dass solche Szenarien nicht nur innerhalb unseres Unternehmens durchgespielt werden, sondern auch gemeinsam mit weiteren im Notfall beteiligten Organisatoren – allen voran die Hilfs- und Rettungskräfte! Auch bei den jüngsten Stromausfällen hat die Zusammenarbeit mit ihnen hervorragend geklappt! Hierfür möchte ich nochmals Dankeschön sagen!

Das wird die Einsatzkräfte freuen!

Dieses Lob haben sie sich redlich verdient! Es ist immer wieder beeindruckend, wie gut die Rettungsketten funktionieren, wie schnell und routiniert Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte hier unterstützen. In Hallstadt und Dörfleins wurden die Feuerwehren zu einer Art Kommandozentrale: wer Fragen und Probleme hatte, konnte sich hier melden oder z.B. sein Handy aufladen. Als ein Aufzug feststeckte, haben die Hilfskräfte geholfen. Noch wichtiger, dass eine Pflegeeinrichtung für die Beatmung ihrer Patienten mit einem Notstromaggregat versorgt wurde. 

Welches Verhalten haben sie bei den Kunden beobachtet, die plötzlich ohne Strom dastanden? 

Bei allem Ärger haben sich die meisten Menschen besonnen und vernünftig verhalten. Auch ihnen gilt mein Dank. Schnelle und transparente Informationen helfen den Betroffenen, mit der Lage besser umzugehen. Deshalb haben wir den ganzen Tag über unsere Homepage, über die Medien und natürlich auch die sozialen Netzwerke über den Stand der Dinge berichtet.

Wie geht es jetzt weiter? 

In unserem Krisenstab treffen wir uns aktuell täglich, um das weitere Vorgehen effizient zu koordinieren. Als Geschäftsführer habe ich die Leitung des Krisenstabs übernommen. Stand der Dinge ist, dass wir noch in der vergangenen Woche in Hallstadt das betreffende Kabelstück ausgetauscht haben. Auch das Umspannwerk wollen wir zeitnah wieder voll in Betrieb nehmen. Hier ist hochsensible Technik im Einsatz, die zunächst von einer Spezialfirma gereinigt werden muss, bevor das Umspannwerk wieder vollständig ans Netz geht. Auch heute stehen wir noch in intensivem Kontakt zu unseren Kunden, beispielsweise Industrieunternehmen mit hochempfindlichen Produktionsmaschinen. Dabei geht es auch um die Frage, wie wir die Stromversorgung künftig noch sicherer machen können.

Zum Foto: Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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