Verteidiger dringend gesucht

Brauchen wir die Wehrpflicht?

Verteidiger dringend gesucht

Es ist eine Frage, die sich eigentlich nie mehr stellen sollte: Brauchen wir in Deutschland wieder eine Wehrpflicht? Es Schorschla gehört ja zu der Generation, für die allein der Gedanke an einen Krieg im eigenen Lande immer völlig abwegig erschien. Die Generation, die schmunzeln musste, wenn die Großeltern Dinge im Keller oder auf dem Dachboden horteten, falls mal wieder „schlechte Zeiten kommen würden“. Nein, undenkbar! „Make peace. not war!“ stand auf unseren T-Shirts und wir fanden das sehr cool.

Viele aus der „Generation Schorschla“ haben noch „gedient“, leisteten in Ebern oder Hammelburg, in der Oberpfalz oder sonstwo im Lande, ihre Grundausbildung beim Heer, in der Marine oder sogar bei der Luftwaffe, lernten Gehorsam und das Bettenmachen, mussten putzen und Waffen reinigen und hier und da auch mal an und über die eigenen Grenzen gehen. Kameradschaft war ein Basisfaktor und irgendwie haben diese ganz besonderen Monate nach der Schule und vor dem Berufsleben kaum jemandem geschadet. Dann – der „kalte Krieg“ wurde von warmen Gedanken des ewigen Friedens abgelöst – kam Herr von Gutenberg und beendete das Kapitel der Wehrpflicht. Und im Grunde haben diese Entscheidung alle unterschrieben. Das war im Jahre 2011!

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Sogar gewaltig. Seit drei Jahren herrscht in Europa Krieg, das Bild vom „bösen Russen“ ist zurückgekehrt, nichts erscheint mehr sicher. Auf die USA unter Trump ist auch kein Verlass mehr. Und so wird logischerweise darüber diskutiert, wie unser Land sinnvoll gegen einen möglichen Angreifer verteidigt werden könnte. 

Fakt ist: Eine starke Verteidigung benötigt Personal. Der Wissenschaftsoffizier Severin Pleyer von der Bundeswehr-Universität in Hamburg analysiert die aktuelle Situation. „Wenn ich in kurzer Zeit ganz viele Soldaten brauche, weil ich mit einem Krieg rechne, dann muss ich natürlich ganz anders tätig werden, als wenn ich langfristig plane, junge Menschen wieder an der Waffe auszubilden.“ Pleyer hält es für „unglaubwürdig“, dass noch in diesem Jahr Wehrpflichtige ihren Dienst antreten. „Komplett auf das alte Wehrpflichtmodell umzustellen, wie sich das möglicherweise weite Teile der CDU oder auch andere Parteien wünschen, wird eher schwierig werden.“ Daher müsse man ohnehin zunächst auf Freiwilligkeit setzen. Und diesen Dienst attraktiv machen. Junge Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten, müssten zusätzliche Vorteile genießen –  beispielsweise bei einem späteren  Studium, schlägt Pleyer vor. „Ich bin ein großer Fan von einem Gesellschaftsjahr für Männer und Frauen, in welchem Bereich auch immer.“ Das könne auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt verbessern, ergänzt die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD).

Es Schorschla beobachtet die Diskussionen sehr interessiert. Denn nicht nur die Zeiten haben sich geändert, auch die Jugend. Früher, da wurde noch draußen gespielt. Da waren die meisten von uns richtig fit, da wurde wild rumgebolzt und abends fielen wir erschöpft in unsere Betten. Das war ein ganz anderes Leben, da wurde kaum ein Kind mit dem Auto in die Schule gefahren. Und die Mama begleitete ihren 19-jährigen Buben auch nicht zur Immatrikulation. Da gab es noch kein Internet und keine sozialen Netzwerke. Und bei einer Schürfwunde im Sportunterricht wurde nicht der Arzt besucht oder der Lehrer verklagt.

Natürlich war damals auch nicht alles besser. Aber eines ist ganz sicher: Eine Generation an Kämpfern ist gerade nicht im „wehrpflichtigen Alter“. 

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