Chinesisches Neujahr
Die Schlange folgt dem Drachen
Es ist schon der Wahnsinn: Bei uns ist der erste Monat des Jahres schon fast wieder Geschichte, in China knallen erst jetzt die Sektkorken. Denn im Land des Lächelns richtet sich das Neujahrsfest traditionsgemäß nach dem Mondkalender. Und dieses beginnt 2025 im 1,4-Milliarden-Einwohner-Land heuer am 29. Januar.
Das chinesische Neujahrsfest ist der bedeutendste Feiertag der Volksrepublik. Die Vorbereitungen auf die große Party beginnen lange vor dem Termin. Zumeist wird das neue Jahr ausschließlich im Kreise der Familie gefeiert, weshalb rund um das Fest Hunderte Millionen Menschen zu ihren Verwandten reisen. Es Schorschla hat mal gegoogelt. Und siehe da: 2023 prognostizierte das Verkehrsministerium in den Wochen um die Feiertage mehr als zwei Milliarden Fahrten. So spricht man von der „größten jährlichen Völkerwanderung der Welt“.
Das Neujahrsfest ist auch unter dem Namen „Frühlingsfest“ oder „Lunar New Year“ bekannt und wird vor allem auf dem Land mit einem Feuerwerk eingeläutet. Anders als bei uns wird im Land des Lächelns jedes Jahr einem neuen Tierzeichen zugeordnet: Somit steuern die Bewohner Chinas auf das Jahr der Schlange zu, was zur Folge hat, dass das Jahr des Drachen abgeschlossen wird. Die Schlange gilt als kultiviert, weise und intelligent. Insgesamt wechseln sich zwölf verschiedene Tierzeichen ab – Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund, Schwein. Die Wünsche fürs neue Jahr sind in China dagegen nicht anders als bei uns: Erfolg, Glück und Gesundheit!
Feiern können sie aber, die Chinesen. Das Neujahrsfest beginnt immer am ersten Tag des chinesischen Kalenders und endet traditionell am 15. Tag mit dem sogenannten Laternenfest. Über den gesamten Zeitraum ziehen sich verschiedene Bräuche und Rituale, die von Region zu Region sehr unterschiedlich ausfallen können. Den Abend vor dem Neujahrstag begehen die Familien mit einem großen Essen, wobei häufig „Jiaozi“ genannte Teigtaschen serviert werden. Sie sollen an antike Geldstücke erinnern und Reichtum bringen. Die ersten sechs Tage des neuen Jahres sind Feiertage, die meisten Geschäfte bleiben in diesem Zeitraum geschlossen.
Interessant sind insbesondere die Wochen vor dem Fest: Weil ein gefährliches Monster, das China der Legende zufolge einmal im Jahr in Angst und Schrecken versetzt, von den Farben Rot und Gold abgeschreckt wird, schmücken viele Chinesen und Chinesinnen ihre Häuser in diesen Farben. Als typische Neujahrsdekoration gelten rote Papierstreifen an Hauseingängen sowie rot leuchtende Laternen.
Wie bereits angesprochen richtet sich das Neujahrsfest nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender und fällt jedes Jahr auf einen anderen Tag. Es findet jedoch immer zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar statt. Und da es Schorschla gerne auch mal entspannt in die Zukunft blicken möchte, folgte der Griff zur Glaskugel. Und siehe da: auch China ist völlig berechenbar, gefeiert wird am 17. Februar 2026 (Jahr des Feuer-Pferds), 6. Februar 2027 (Jahr der Feuer-Ziege), 26. Januar 2028 (Jahr des Erde-Affen), 13. Februar 2029 (Jahr des Erde-Hahns) und 3. Februar 2030 (Jahr des Metall-Hunds). Und noch ein großer Unterschied zum Abschluss: „Dinner for one“ braucht in China kein Mensch. Und kein Tier!