Von Sibylle Broll-Pape
Liebes Publikum,
das neue Jahr hat begonnen und gleich zu Beginn gibt es zwei großartige Inszenierungen bei uns am Theater zu sehen.
Unsere erste Premiere des Jahres ist ein ganz besonderes Stück: „Die Eingeborenen von Trizonesien“ ist ein Auftragswerk, Autor Björn SC Deigner hat den Text eigens für das Bamberger Ensemble geschrieben! Anlässlich des 75. Jubiläums des deutschen Grundgesetzes hat er sich mit dessen Entstehung und der deutschen Geschichte von der Nachkriegszeit bis heute beschäftigt – herausgekommen ist eine kluge und höchst amüsante „Hanswurstiade“, die mit viel Witz und Humor dem deutschen Volk aufs Maul und ins Herz schaut. Die Produktion ist bereits in ihre Spielstätte eingezogen, auf der nun von früh bis spät geprobt wird. Lugt man dieser Tage durch die Tür im Studio findet man sich auf einmal in einer traditionell-urigen Wirtschaft wieder, in der die Bierkrüge geschwenkt werden und die passende Musik durch die Juke-Box erschallt:
Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien! Heidi-tschimmela-tschimmela-tschimmela-tschimmela-bumm! Ein Karnevalslied von 1948, damals sogar fälschlicherweise als Nationalhymne genutzt, mit dem Karl Berbuer das „deutsche Völkchen“ besingt und das Björn SC Deigner nun zum Anlass nimmt, sich zu fragen: Wer sind denn eigentlich die Deutschen, die Trizonesier? Und welche Rolle spielt die deutsche Wirtschaft dabei? „Kommen Sie herein! Vergessen Sie Sorgen, vergessen Sie Kummer“ und lassen Sie sich überraschen – „Die Eingeborenen von Trizonesien“ ist ab dem 15. Januar auf der Studiobühne zu sehen.
Eine Woche später geht es nahtlos weiter auf der Großen Bühne! Hier entsteht die packende Inszenierung von Rainald Goetz‘ „Baracke“. Bea verliebt sich in Ramin, die Liebe vergeht und sie findet in Uwe eine neue. Uwe, der anders ist und gegen die selbstgefällige Elterngeneration rebelliert, die alles besser zu wissen scheint. Die beiden gründen eine Familie, ziehen in ein vornehmes Dresdner Villenviertel. Alles scheint perfekt – doch egal, wie sehr sie es versuchen, sie können ihrer politischen Vergangenheit nicht entfliehen. Rainald Goetz, „Chronist der Gegenwart“, widmet sich in seinem neuen Stück „Baracke“ dem Privaten, den leisen, aber tiefgründigen Dynamiken innerhalb von Kleinfamilien: „Du weißt, dass ich nicht will, dass du mit anderen über diese Dinge sprichst“. Mutig, radikal und zutiefst berührend wird hier die Geschichte einer Familie über eine Generation hinweg erzählt. Für Sie ab dem 24. Januar auf der Großen Bühne zu sehen.
Wir laden Sie herzlich zu unseren Premieren und Vorstellungen ein und freuen uns mit Ihnen das neue Jahr zu beginnen.
Ihre
Sibylle Broll-Pape