Auch Iren können irren

Neues aus Limerick

Auch Iren können irren

Kennen Sie schöne Geschichten, die perfekt in die Weihnachtszeit passen? Die man sich entspannt bei einem Glühwein erzählen kann, amüsant, außergewöhnlich, im Idealfall sogar etwas besinnlich und mit einem Happyend. So wie die legendäre Entführung des Christkindes aus der Großkrippe am Schönleinsplatz am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 1987. Ein „Kommando Herodes“ sorgte damals für ein bundesweites Medienecho. Vor allem die „Lösegeldforderung“ der Entführer hatte es in sich: 3.000 buntbemalte Ostereier sollten am 6. Januar des Folgejahres in einer Tiefgarage in der Bamberger City bereitliegen. Ansonsten, so die Drohung des Kommandos, werde man „den Retter der Welt liquidieren und das Abendland dem Chaos überlassen“. Es Schorschla kann sich noch genau an die vielen Gschichtla und Berichte erinnern, vor allem an das glückliche Ende, als die lebensgroße Holzfigur unversehrt aus einem auf der Regnitz treibenden Weidenkorb gerettet werden konnte. 

Wem diese historische True-Crime-Story zu altmodisch erscheint, kann sich vielleicht über eine wahre Weihnachtsgeschichte aus Irland amüsieren. Dort forderte eine Frau aus dem Örtchen Ennis nach einem Autounfall 760.383 Euro Schadensersatz von einer Versicherungsgesellschaft. Massive Rückenschmerzen würden ihr das Arbeiten unmöglich machen, so die Begründung. Doch ein verräterisches Foto ruinierte das Ansinnen des vermeintlichen Unfallopfers. 

Wie die Tageszeitung „Irish Independent“ berichtete, wurde die Klägerin, nachdem sie ihren Job aufgegeben hatte und bereits Erwerbsunfähigkeitsentgelt erhielt, beim Werfen eines rund zwei Meter hohen Baumes abgelichtet. Im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung. „Es ist ein sehr großer, natürlicher Weihnachtbaum, der von ihr mit einer sehr agilen Bewegung geworfen wird“, erklärte die Richterin Carmel Stewart. Und weiter: „Ich fürchte, ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Behauptungen völlig übertrieben sind.“

Die Klägerin bestritt anschließend, die Verletzungen vorgetäuscht zu haben. Sie habe „versucht ein normales Leben zu führen“. Auch wenn sie auf dem Foto glücklich aussehe, habe sie dennoch Schmerzen gehabt. Was ihr vor Gericht aber niemand wirklich glauben wollte. So weit, so witzig. Der wirkliche Hammer kommt aber noch. Wissen Sie, wo dieser Fall verhandelt wurde? Im irischen Limerick! Kein Witz. 

Es Schorschla schaut sicherheitshalber noch einmal kurz auf Wikipedia. Und siehe da: Ein Limerick ist ein kurzes, scherzhaftes Gedicht mit meist völlig sinnfreiem Inhalt, steht da zu lesen.

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