Schwarz’ Bericht aus Berlin

Thema: Bamberger Schlachthof

Schwarz’ Bericht aus Berlin

Das Ende des Bamberger Schlachthofs darf nicht Ende der regionalen Schlachtung sein

Die Entscheidung ist gefallen. Der Bamberger Schlachthof schließt. Im Sommer 2024 soll schon Schluss sein. Viel wurde diskutiert, emotional und zum Teil auch mit sehr harten Bandagen. Wir wissen nun, dass sich keiner in der Region über das Ende des Bamberger Schlachthofes freuen und dass eine Finanzierung über Steuergelder des städtischen Haushalts nicht von der Mehrheit des Stadtrates mitgetragen wird.

Als Haushaltspolitiker kann ich gut mit unseren Stadträten mitfühlen: Bei einem wirtschaftlichen Minus von 40.000 Euro pro Woche bleibt diese Entscheidung sehr unangenehm, aber zwingend erforderlich. Wichtig ist, dass die Entscheidung nicht hinausgezögert wurde. Denn jetzt besteht Gewissheit und wir müssen weiterdenken.

Es geht um die Existenzen der im Schlachthof Beschäftigten und der Zulieferbetriebe, um die Entwicklung des Geländes und um die Frage, woher unsere Metzgereien und damit wir alle unser Fleisch künftig beziehen. Wer Lösungsvorschläge pauschal als „ideologischen Schwachsinn“ torpediert, hat nichts verstanden und kein Interesse an einem konstruktiven Dialog. Längst hätte sich auch die Staatsregierung in München einschalten müssen. Denn die Frage zur Zukunft unserer Schlachthöfe betrifft nicht nur Bamberg. 

Klar ist: Das Ende des Schlachthofs darf nicht das Ende der regionalen Schlachtung bedeuten. Die Region Bamberg ist gefordert. Hier sitzen die Landwirte, die zu Recht wissen wollen, wie es für ihre Betriebe weitergehen kann. Sämtliche Metzgereien aus der Region Bamberg, die den Schlachthof zuletzt noch nutzten, stammen aus dem Landkreis, nicht aus dem Stadtgebiet.

Die SPD-Stadtratsfraktion sowie die Kreistagsfraktion unter Vorsitz von Jonas Merzbacher regen an, die Optionen eines mobilen Schlachtanhängers oder eines kleinen Schlachthauses im Landkreis zu prüfen. Diese Themen müssen wir diskutieren und zugleich aufhören, mit einer getroffenen Entscheidung zu hadern.

Unter Federführung von Kreisrätin Patricia Hanika und Stadtrat Sebastian Niedermaier ergreift die SPD die Initiative und lädt ein zum Forum „Woher kommt mein Schäuferla 2030?“ am 25. April 2024. Wir suchen den Dialog. Unsere Initiative braucht Input – aus der Landwirtschaft, von unseren Metzgern und nicht zuletzt von den Verbrauchern der Region.

Demnächst mehr von 

Ihrem Andreas Schwarz

Zum Foto: Der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz plädiert beim Thema Schlachthof für einen Dialog

 

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