Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke
WEIHNACHTS- UND NEUJAHRSGRUSS
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
blicken wir zunächst zurück auf den Jahreswechsel vor einem Jahr: Die Neujahrs-Botschaft war damals von Unsicherheit geprägt. Keiner konnte vorhersagen, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Ein Jahr später gibt es bessere Nachrichten: Wir haben die Pandemie im Wesentlichen hinter uns gelassen. Es ist uns gelungen, gemeinsam diese Herkulesaufgabe zu stemmen. Unser Dank gilt allen, die sich in dieser schweren Zeit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und dazu beigetragen haben, das Leben und die Gesundheit der Bürgerschaft zu schützen. Ihr Einsatz, ob nun im Haupt- oder Ehrenamt, kann gar nicht groß genug wertgeschätzt werden. Herzlichen Dank für alles!
Kaum ist der größte Corona-Rauch verzogen, sind die nächsten Krisen zu bewältigen. Durch den schlimmen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind tausende Geflüchtete in unserer Region gestrandet. Ein Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen und kommunalen Akteuren nahm sich dieser Menschen an, stellte oft sehr kurzfristig Unterkünfte zur Verfügung und lenkte die Spendenflut in die richtigen Bahnen. Es sind verlässliche und hilfreiche Strukturen auch für unsere Stadt geschaffen worden.
Mit dem Krieg einher geht nun die Energiekrise, die durch die Vervielfachung der Gas- und Strompreise eine gewaltige Herausforderung für alle darstellt. Die Stadt geht mit gutem Beispiel in vielen Bereichen voran: An dem Anspruch, Energie einzusparen, orientieren sich alle Bauprojekte. Das gilt für unsere Schulhaus-Sanierungen genauso wie bei der Planung von neuen Wohnquartieren. Auf dem Lagarde-Campus zeigen die Stadtwerke, wie es geht: 70 Prozent der benötigten Wärme werden durch Sonnenenergie und Erdwärme produziert, Ressourcen, die sich direkt vor Ort befinden.
Bamberg wächst
Auf dem Lagarde-Campus werden auch die Strukturen des ganz neuen Stadtquartiers sichtbar, die ersten Familien sind bereits eingezogen. Zudem eröffnet dort bald das interessante Digitale Gründerzentrum „Lagarde 1“. Diese Einrichtung wird die Netzwerkbildung unserer heimischen Wirtschaft genauso voranbringen wie die enge Verzahnung von Universität und Industrie, Handel, Handwerk sowie Gewerbe. Auch der Ulanenpark füllt sich mehr und mehr mit Bewohnerinnen und Bewohnern. Unsere Stadtbau GmbH, ein erfolgreicher Garant für bezahlbaren Wohnraum in Bamberg, haben wir in die Lage versetzt, in den nächsten Jahren stolze 75 Millionen Euro zu investieren für energetische Sanierungen und neue Wohnungen: Zentrales Projekt in Zukunft wird die Sanierung des Malerviertels sein. Die 242 geförderten Wohnungen werden ertüchtigt, an die Fernwärme angeschlossen und um eine Etage in Holzbauweise ergänzt. In Gaustadt entstehen eine zusätzliche Kindertagesstätte sowie 16 barrierefreie Wohnungen am Ochsenanger. Weiterhin können die 31 sanierten ehemaligen Häuser der Offizierssiedlung in der Buchenstraße in Bamberg-Ost zeitnah bezogen werden.
Bamberg wird weiter wachsen und bald die Marke von 80.000 Einwohnerinnen und Einwohnern überschritten haben. Auch deswegen wird unablässig an der Familienfreundlichkeit der Stadt gefeilt. Für die „Kita-Offensive“, für die bislang 700.000 Euro jährlich aufgewendet wurde, steht ab dem nächsten Jahr das Vierfache dieses Betrages bereit.
Ein wichtiges Projekt bei der Schulhaus-Sanierung sind die Graf-Stauffenberg-Schulen. Die lang ersehnte Generalsanierung des Gebäudes soll noch 2023 anlaufen. Das weitere Sanierungsprogramm im Bereich Schulen sieht unter anderem den Start der Generalsanierung der Trimbergschule vor.
Darüber hinaus nimmt das ambitionierte Vorhaben, das Klinikum zu einem modernen Gesundheitscampus auszubauen mit dem Ziel, Menschen aus allen sozialen Schichten dauerhaft eine weiterhin erstklassige medizinische Versorgung zu sichern, Gestalt an.
Engagierte Bürgerschaft
Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Kommunalpolitik beteiligen. Das ist bei den Planungen für den Ausbau der Bahntrasse geschehen: In einem wahren Sitzungs-Marathon sind die Anliegen und berechtigten Forderungen der Bürgerschaft, der Träger öffentlicher Belange und der Stadt Bamberg im Verfahren deutlich vorgebracht worden. Nun ist der Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes abzuwarten. Auch die Erstellung des Verkehrsentwicklungsplans 2030 ist mit einer der umfangreichsten Bürgerbeteiligungen organisiert worden, die Bamberg je erlebt hat. Der 90 Seiten starke Plan, der den Verkehr in Bamberg sicherer und umweltfreundlicher machen wird, ist im Mai 2022 vom Stadtrat verabschiedet worden. Bürgerbeteiligung wird auch bei „Smart City“ großgeschrieben. Rund 250 gute Ideen von Bürgerinnen und Bürger, wie die Digitalisierung unser Leben besser machen kann, sind gesammelt und bewertet worden. Im März 2023 wird dem Stadtrat das sich daraus ergebende Strategiepapier vorgestellt. Dann beginnt die Umsetzungsphase.
Raum für Kunst und Kultur
Nach der Pandemie wollen sich Kunst und Kultur intensiv entfalten. Dazu braucht man natürlich Räume: etwa in der Oberen Sandstraße 20. Dort soll bald ein denkmalgerecht und sensibel saniertes Gebäude mit Club, Gastronomie, Kulturraum und sozialen Möglichkeiten entstehen. Die Reithalle auf dem Lagarde-Campus wird zu einem Kulturzentrum umgebaut. Davon soll die ganze Stadt profitieren. Generalsaniert wird der Barockflügel von Schloss Geyerswörth. Hier soll das beliebte Marionettentheater eine neue Heimat finden. Auch die Tabakscheune wird für eine kulturelle Nutzung instandgesetzt.
Bamberg zeichnete sich durch eine kulturelle Vielfalt aus, das wollen wir auch in Zukunft gezielt fördern.
Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bamberg ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, vor allem gesundes neues Jahr 2023!
Andreas Starke
Oberbürgermeister
Jonas Glüsenkamp
Zweiter Bürgermeister
Wolfgang Metzner
Dritter Bürgermeister