Neues aus dem Theater
Hinter den Kulissen
Liebes Publikum,
es wird wieder früher dunkel und nach der Probe kann man schon die Sterne auf dem Heimweg am Firmament funkeln sehen. Auch im Theater leuchten bald die Weihnachtssterne und Kerzen. Der Winter ist die Zeit, um mit Verwandtschaft und Angehörigen zusammenzukommen, um zu feiern und sich gemeinsam zu besinnen.
Ebenso wie der Abendhimmel glitzert es auch in unserem diesjährigen Weihnachtsstück „Bär im Universum“ von Dea Loher ab dem 19. November. Langsam rollt Benny (Daniel Seniuk) in seinem Ölfass-Boot über die Bühne, bis an den Steg der Insel Pollinesien, auf der Huhn Polly (Wiebke Jakubicka-Yervis) lebt. Er ist auf der Suche nach einer neuen Heimat und einer Familie. Doch was glitzert denn dort an der Leinwand auf der Großen Bühne? „Da oben – der hellste Stern. Polarstern. Das ist deiner“, sagt Polly. „Der gehört zu dir. Der hellste Bär im Universum.“ Neben dem Nordstern können wir die Sternenbilder des großen und kleinen Bären sehen. Bennys Verwandte sind dort ganz nah bei ihm und mit Huhn Polly findet Benny fernab von seiner Heimat eine neue Familie.
Das Schicksal der Familie, wie sie mal war und nicht mehr sein kann, beschäftigt nicht nur Benny, sondern auch die Eltern in der Uraufführung von „tiefer Grund“ von Björn SC Deigner ab dem 12. November. Wenn man einen Blick durch die Tür ins Studio riskiert, sieht man einen Wald, der auf zwei Wände projiziert wird. Leise dringt Vogelgezwitscher ans Ohr. Mutter (Barbara Wurster) und Vater (Florian Walter) gedenken vor dieser Kulisse ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Acht Jahre ist es her, seit sich ihr Sohn das Leben nahm – und das von weiteren Menschen. „Ist gut, dass wir uns wieder treffen hier“, sagt der Vater. Er steckt die Hände in die Manteltasche, dann verschränkt er sie wieder vor der Brust und wippt nervös von den Fersen auf die Zehenspitzen. Die beiden sind sich fremd geworden und doch scheint in ihren Gesprächen immer wieder ihre enge Verbundenheit durch.
Lassen Sie uns zusammen in die Sterne blicken, uns über gefundene Familien freuen und uns erleben, wie sich zwei Menschen durch Gemeinschaft ihrer herausfordernden Vergangenheit stellen. Ich freue mich auf Groß und Klein und viele funkelnde Augenpaare im Theater!
Sehr herzlich,
Ihre Sibylle Broll-Pape