von Nora-Eugenie Gomringer
Liebe Leserinnen und Leser,
eine kleine Herbst-Depesche aus dem Künstlerhaus: In der Villa Concordia haben wir die ersten Veranstaltungen vom Garten in den Saal verlegt und müssen uns – zugegeben – erst ein bisschen daran gewöhnen. Im Garten war es locker und wir fühlten uns gut, allen Gästen Corona gar nicht erst zum Thema werden zu lassen, denn natürlich wollen wir alle unsere Gäste bei allen Veranstaltungen gut geschützt wissen. Als Veranstalter bieten wir unseren Gästen eine Maske, wenn sie eine tragen möchten und ihre vergessen haben. Alles freiwillig, aber sinnvoll. Auch den Auflagen des Ministeriums kommen wir nach. Das macht die Villa Concordia im Speziellen etwas dunkler und etwas kühler in den nächsten Monaten, aber das ist nur ein kleines Zugeständnis an die Schwere der politischen Lage. Wir schaffen das! In den nächsten Wochen freuen wir uns, Zuschriften auf die von uns ausgeschriebene Stelle im Künstlerhaus zu erhalten.
Wir wünschen uns eine unterstützende Kraft für Veranstaltungen, die vom Tragen vieler Stühle über drei Stockwerke hinweg, auch Freude am Durchführen von Veranstaltungen hat. Hohe zeitliche Flexibilität ist ein besonderes Gut für uns, weil manche Aufgaben rasch, im Laufe einer Woche entstehen und Versandaktionen und Ausstellungsauf- und abbau sich manchmal bis kurz vorher erst planen lassen. Wir mögen unseren „beweglichen“ Ablauf, versuchen ihn übersichtlich zu gestalten und große Transparenz walten zu lassen. Als Institution des Freistaats sind wir nicht so frei wie ein Wirtschaftsunternehmen, um eine Auswahl zu treffen, aber mit Muße möchten wir neue Menschen kennenlernen, die sich genauso für’s Veranstalten begeistern können wie wir.
Wer im Künstlerhaus zu einem Vorstellungstermin vorbeikommt, denkt oft, dass es extrem wichtig wäre, viel über Kunst zu wissen, gar selbst Künstler zu sein. Das ist gar nicht nötig! Wir sehen unsere Aufgaben alle darin fundiert, die verschiedenen Künstlerinnen und Künstler in die Lage zu versetzen, sich zu präsentieren. Dabei lernt man selbstverständlich vieles von den professionell arbeitenden Malerinnen und Malern, Filmschaffenden, Komponistinnen und Komponisten, Autorinnen und Autoren. „Learning by doing“ ist bei uns auch ein Kennenlernen by doing: verschiedene Arten Musik zu interpretieren, neue Instrumente hören, noch nie gesehene Bilder aufhängen und Gäste herzlich willkommen heißen und bewirten. Vielleicht kann Sie diese Beschreibung ansprechen? Dann sehen Sie sich die Anzeige in dieser Ausgabe gerne genauer an. 30 Stunden im Monat bieten wir und freuen uns über interessierte Zuschriften.
Hahaha, ganz schöner Werbeblock mitten im Text, mitten im Herbst aufgetaucht. Aber ja, Corona hat einfach das Arbeiten in der Kunst verändert, und wir wollen dem Rechnung tragen und uns die Freude an schönen Abenden mit vielen Gästen trotzdem nicht nehmen lassen. In diesem 25. Jahr des Bestehens des Künstlerhauses sind wir guter Dinge, dass die Künste vielen Menschen weiterhin Hoffnung, Trost, Erleichterung, Anregung und Freude schenken. Dafür öffnen wir die Villa Concordia gerne immer wieder weit!
Viele Grüße,
Ihre Nora-Eugenie Gomringer