Warnung!
Warnung vor dem Sprung ins kalte Nass
Es ist aktuell sehr heiß. Verdammt heiß sogar. Jammer, halt nicht, werden sich jetzt einige denken. Es ist Mitte Juni, Ferienzeit, Freibadsaison – Sommer, Sonne, Sonnenschein. Ja, alles richtig!
Aber in Kombination mit seit Wochen ausbleibendem Regen, sinkenden Grundwasserpegeln und völlig ausgetrockneten Wäldern haben wir eine brandgefährliche Wetterlage. Höchste Aufmerksamkeit ist da gefordert, Grillen draußen in der Natur, ein Lagerfeuerchen beim Picknick am See oder gar ein großes Johannifeuer wie wir es noch von früher kennen, passen da nicht mehr in die Zeit. Wir müssen es wohl oder übel in unsere Köpfe bringen: Das Klima spielt verrückt!
Flächenbrände in Spanien, Dürre in Norditalien, Rekordtemperaturen in Frankreich: Fast der ganze Kontinent hat mit den Auswirkungen einer außergewöhnlich frühen Hitzewelle zu kämpfen. In Frankreich sprach der Wetterdienst Météo France am Wochenende von der frühesten Hitzewelle seit 1947. In elf Gebieten seien neue Temperaturrekorde für den Monat Juni aufgestellt worden. Im südwestfranzösischen Biarritz wurden 42,9 Grad gemessen. Landesweit wurden mehrere Festivals, Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt.
Im ebenfalls von der ungewöhnlichen Hitze betroffenen Spanien verwüsten Flächenbrände seit Tagen tausende Hektar Land. In der Sierra de la Culebra im Nordwesten waren bis zu 20.000 Hektar betroffen. Auch in Deutschland war es am Samstag stellenweise sehr heiß, in einem breiten Streifen von Südwestdeutschland bis nach Ostsachsen wurden laut DWD Werte um die 35 Grad gemessen. Die extreme Sonneneinstrahlung ist vermutlich auch die Ursache für Risse im Mauerwerk eines Düsseldorfer Mehrfamilienhaus. Das Haus sei vorübergehend evakuiert worden, berichtet die Feuerwehr. Baustatiker sind sich sicher, dass sich die Stahlträger im Mauerwerk, die „aufgrund des Alters des Hauses teilweise freiliegen“, durch die starke Sonneneinstrahlung ausgedehnt.
Die Waldbrand-Lage im brandenburgischen Treuenbrietzen wird immer schlimmer. Inzwischen hat der Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark den Katastrophenfall ausgerufen, wegen der zunehmenden Rauchentwicklung müssen einzelne Stadtteile aus Vorsichtsgründen vorübergehend evakuiert werden.
Bei dieser Hitze wirkt der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser natürlich wie eine Erlösung. Doch Vorsicht: Die Zahl der tödlichen Badeunfälle ist am Wochenende weiter angestiegen. Wobei alle Altersgruppen betroffen sind. Die Unfälle laufen stets nach dem gleichen Schema: Kinder, die man nur kurz aus den Augen gelassen hat, Jugendliche, die übermütig ins Wasser sprangen oder Senioren, die plötzlich untergetaucht sind.
Große Suchaktionen, erfolglose Wiederbelebungsversuche, traurige Schicksale eines offensichtlichen Rekordsommers. Deshalb mahnt es Schorschla an dieser Stelle: Kühlen Sie sich ab, gehen Sie langsam ins Wasser, denken Sie an mögliche Untiefen, an größere Steine an gefährliche Strömungen. Schattige Badeseen, traumhafte Badestellen an Main und Regnitz oder auch ein erfrischendes Bad in einem der wunderbaren Naturbäder im WOBLA-Land. Das alles sei Ihnen gegönnt. Aber passen Sie bitte auf sich und die anderen Badegäste auf: Stille Wasser gründen nicht selten richtig tief!
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.