Wer gibt den Takt vor?

Nebensächlicher Quatsch statt nachhaltigem Handeln

Auf den richtigen Beat kommt es an

Krise hier. Krieg da. Es ist schon ein Wahnsinn. Russland. Ukraine. Nahost. Israel. Gaza. Iran. Hamas. Hisbollah. Man weiß kaum noch, wo es eigentlich noch richtig friedlich ist auf unserem Globus. Wer gegen wen kämpft. Warum überhaupt gekämpft wird. Und wer im Hintergrund wen unterstützt. Verrückte Welt!

Wer gibt den Takt vor und wo spielt die Musik, fragt sich es Schorschla immer wieder. Dabei wundert es sich über eine Meldung aus Tschetschenien. Der dortige Machthaber Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, auch bekannt als „Bluthund Putins“, will die Musikkultur seines Landes mit einer bizarren Regelung schützen. So soll die in staatlichen Institutionen und Radios zu hörende Musik künftig strengen Vorgaben folgen. Wie Musa Dadajew, der Kulturminister der autonomen Republik der Russischen Föderation jüngst verkündete, sollen künftig nur Lieder gespielt werden, die minimal 80 und maximal 116 Beats pro Minute (BPM) haben. Die „Moscow Times“ und „CNN“ berichteten darüber.

Lieder, die sich nicht daran halten, werden aus dem Radio verbannt. Die Regelung sei bei einem „ausgedehnten Treffen mit den Leitern der kreativen staatlichen und kommunalen Gruppen“ festgelegt worden, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. „Ich habe die endgültige Entscheidung bekannt gegeben, die mit dem Oberhaupt der Tschetschenischen Republik, Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, abgestimmt wurde“, so Kulturminister Musa Dadajew laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Es sei „unzulässig, sich die Musikkultur anderer Völker anzueignen“, heißt es offiziell.

Mit der Entscheidung wolle man sicherstellen, dass tschetschenische Musik- und Tanzkreationen mit der „tschetschenischen Mentalität und dem tschetschenischen musikalischen Rhythmus“ in Einklang stehen. Ziel sei, „das kulturelle Erbe des tschetschenischen Volkes zu den Menschen und in die Zukunft unserer Kinder zu bringen“, so Dadajew wörtlich. Das Verbot trifft vor allem Songs in Musikstilen wie Pop und Techno, die in der russischen Teilrepublik demnach in Zukunft nicht mehr in staatlichen Institutionen und Radios gespielt werden dürfen. 

Soweit, so gut: Jetzt kommt aber noch ein echtes Schmankerl. Denn nicht nur moderne Bumm-Bumm-Musik wird durch die neue Vorschrift geächtet, auch ein ganz anderes, populäres Musikstück könnte den Regularien zum Opfer fallen: die russische Nationalhymne. Mit nur 76 Beats pro Minute ist sie schlichtweg zu langsam. Ein Zufall? Eine Provokation? Berechnung? Oder ein bisschen Stichelei? Das wissen aktuell wohl nur Kadyrow und sein Gefolge. 

Es Schorschla jedenfalls wird die musikalische Zukunft Tschetscheniens weiter im Auge bzw. im Ohr behalten. Nicht, weil es so wichtig für uns ist. Sondern weil diese Randgeschichte doch so einiges deutlich macht. Da verursachen Staatsoberhäupter aus welchen Gründen auch immer Probleme, die es vorher gar nicht gab. Es wird Ärger und Protest provoziert, wegen Bagatellen, die im Grunde niemanden interessieren. Für Visionen oder nachhaltiges Handeln fehlt die Zeit, weil sich die nationale Führungsriege mit nebensächlichem Quatsch aufhalten muss.

Diese Probleme kommen Ihnen bekannt vor? Ja, genau. Das ist der Grund für diese Zeilen.

Vielleicht sollte es Schorschla sich erst mal einen Joint drehen. Und die passende Musik aufdrehen. Wieviel BPM hat eigentlich „Smoke on the water“?

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