Tolle Auftaktfeier für spannendes Projekt
Mittelschule Scheßlitz Erasmus+ Schule
In Scheßlitz gab es dieser Tage etwas nicht Alltägliches zu feiern: Die Auftaktveranstaltung zum Erasmus+ Programm, einem besonderes spannenden, fordernden und fördernden Projekt, das nicht alltäglich und eine besondere Auszeichnung für das Engagement aller Beteiligten ist. Dank des traumhaften Wetters konnte die Feierstunde im Freien, unter Einhaltung aller aktuellen Regelungen, stattfinden.
Frau Heid begrüßte in ihrer Eigenschaft als Schulleiterin Lehrkräfte, Vertretende des Elternbeirats, Herrn Bürgermeister Roland Kauper als Sachaufwandsträger der Schule, Herrn Matthias Thiem vom staatlichen Schulamt Bamberg, die Klassensprecher*innen (stellvertretend für alle Schüler*innen), das Schulorchester unter Leitung von P. Kutnyak sowie weitere Gäste.
Nachfolgend Auszüge aus ihrer Ansprache, die die Geschichte und Ziele des Erasmus+ Programmes als solches und an der Mittelschule Scheßlitz anschaulich darstellt:
"...Seit 2016 gibt es an der Mittelschule in Scheßlitz einen selbst organisierten Schüleraustausch mit der Stadt Rovereto/Italien, genauer mit der Istituto Comprensivo Rovereto. Bis zum Jahr 2020 fand der Austausch mit unseren Schüler*innen insgesamt viermal statt, sie durften für eine Woche in eine italienische Gastfamilie reisen und lernten dort neben der Sprache, die italienische Lebensart und Kultur kennen. Im Gegenzug kamen Schüler*innen nach Scheßlitz, um unsere deutsche/fränkische Kultur zu erleben. Schüler*innen aus der Mittelschule lernten dafür sogar die italienische Sprache in dafür eigens eingerichteten Kursen, was für eine Mittelschule schon etwas Außergewöhnliches ist. Dieser Austausch diente zunächst als Grundlage, als „Feld des Ausprobierens“. Es bestand der Wunsch, das Ganze auf größere Füße zu stellen mit dem Erasmus+ Projekt.
So kam es dazu, dass aufgrund der vielen positiven Erfahrungen mit dem Austausch mit unseren Schüler*innen und den beiden sehr motivierten Lehrkräften A. Kleinlein-Wagner und Chr. Habermeier die Partnerschule unter der Leitung von Frau Elona Patoner das Bewerbungsverfahren für Erasmus+ startete und uns mit drei weiteren Schulen in Österreich, Tschechien und Bulgarien ins Boot holte. Das Bewerbungsverfahren beschränkte sich nicht allein auf einen Austausch, sondern es galt, bestimmte Kriterien nach einem Punktesystem zu erfüllen, um die Erasmus+ Förderung zu erhalten.
Mit dem Erasmus-Programm baut die Europäische Union seit 34 Jahren Brücken zwischen jungen Menschen, über 7 Mio. Europäer*innen konnte bereits ein Austausch ermöglicht werden. Seit 2014 werden die Programme für lebenslanges Lernen unter dem Oberbegriff Erasmus+ gebündelt, hierzu gehören auch Programme der schulischen und beruflichen Bildung sowie Jugend in Aktion. Durch solche Programme soll der europäische Gedanke nachhaltig gestärkt, Nationalismus und einem gesellschaftlichem Klima der Ausgrenzung vorgebeugt werden. Das Programm will Menschen miteinander verbinden, den Zusammenhalt und das Interesse aneinander in Europa stärken. Gerade für unsere Mittelschüler ist dieses Programm eine besondere Möglichkeit in persönlicher Begegnung Andersartigkeit, fremde Kulturen und weitere Sprachen kennen und wertschätzen zu lernen.
Worum geht`s bei unserem Erasmus+ Projekt?
Wir wollen unseren Schüler*innen die Tatsache bewusst machen und in ihren täglichen Lebensgewohnheiten manifestieren, dass eine enge Beziehung zwischen ihrem Verhalten und der Umwelt besteht und sie diese durch ihr Verhalten prägen.
Daher der Titel des Projekts: I am environment.
Das Projekt, das unter der Obhut der Europäischen Union steht, formuliert 2 Hauptanliegen:
1. Jeder soll die Notwendigkeit des Umweltschutzes erkennen
2. Neue, im Alltag umsetzbare Modelle/Ideen des Umweltschutzes sollen für Individuen, Gruppen und Gesellschaften entwickelt werden
In diesem Zusammenhang spielen wir als Schule eine wesentliche Rolle, indem wir unsere Aufgabe und Verantwortung wahrnehmen, dieses Wissen allen Schüler*innen gleichermaßen zukommen lassen und auch deren Familien erreichen. Das Projekt läuft seit September 2020 bis Juli 2022. Seitdem arbeiten wir an vier Themenblöcken parallel mit den anderen vier Schulen, die alle strikt mit der Thematik Umwelt zu tun haben.
Die Blöcke sind:
• Ernährung: Hierzu werden z.B. Rezepte aus den 5 Ländern gesammelt und veröffentlicht und allen Schulen zugänglich gemacht. Wir haben ein Rezept von Baggers mit Apfelmus aus Oberfranken als Video erstellt und eingereicht.
• hautnahe Naturerlebnisse ist ein weiterer Block: z. B. der „environment day“ Die Klasse 6b sammelte Müll vor der Haustür, eine Aktion für eine saubere Umwelt; danach machte sich die Klasse Gedanken darüber
• Fortbewegung
• Die drei Rs (reduce, recycle, reuse) Das Hauptthema ist Wiederverwerten, upcycling, ein Motto, das wir auch für die Veranstaltung zugrunde gelegt haben
Wir sehen diese Veranstaltung auch als Zeichen dafür, dass wir unsere Schule wieder nach außen öffnen dürfen, wir wieder Schulleben aufblühen lassen können und mit einem positiven Lebensgefühl in die letzte Phase des Schuljahres eintreten. Trotz der Pandemie haben unsere beiden Kollegen es geschafft, die Kontakte mit anderen Schulen zu halten und sogar neue zu knüpfen. Es war nicht leicht und nur mit ganz viel Engagement möglich. Wir wünschen uns jetzt vor allem, dass es im kommenden Schuljahr möglich wird, kleine Schülergruppen mit einigen Lehrkräften in die Partnerländer zu schicken, um die gewonnenen Ideen und Ergebnisse vor Ort diskutieren und austauschen zu können. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass wir nicht mehr so viel virtuell, sondern live mit den Schüler*innen fremde Kulturen kennenlernen, um so die Theorie in der Praxis zu erleben...“
Im Anschluss würdigten sowohl Roland Kauper in seiner Eigenschaft als Scheßlitzer Bürgermeister und Sachaufwandsträger als auch Herr Matthias Thiem vom staatlichen Schulamt Bamberg das große Engagement aller am Projekt Beteiligten und sicherten auch weiterhin ihre Unterstützung zu.
Mit feierlichen Tönen vom Schulorchester – dem der Neustart nach der Zwangspause sichtlich Freude bereitete – ging es zum kulinarischen Teil der Veranstaltung über, der mit einer Fülle an lokalen, selbstgemachten Köstlichkeiten lockte.
Weitere Informationen zur Mittelschule Scheßlitz sowie dem Erasmus+ Projekt unter www.mittelschuleschesslitz.de