Feier pandemiebedingt auf Abstand
1001. Geburtstag: Bamberger Stephanskirche feierte Jahrestag mit Abstand und prominenter Unterstützung
Grußworte von Ilse Aigner und Erzbischof Ludwig Schick
Am 24. April 2021 war es genau 1001 Jahre her, dass Papst Benedict VIII. gemeinsam mit Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde die Bamberger Stephanskirche weihte. Eigentlich sollte das runde Jubiläum bereits vergangenes Jahr mit vielen Veranstaltungen unter dem Motto „1000 Jahre – 1000 Begegnungen“ gefeiert werden. Corona kam dazwischen und verhindert auch in diesem Jahr ein größeres Fest. Nichtsdestotrotz feierte die Kirchengemeinde St. Stephan den 1001. Geburtstag ihrer Kirche – mit Abstand, aber mit prominenter Unterstützung:
In einer Videobotschaft gratulierte Ilse Aigner, die Präsidentin des Bayerischen Landtags, zum Jahrestag. Sie sei zwar katholisch, stünde aber voll hinter der Ökumene, für die wiederum die Stephanskirche ein herausragendes Beispiel sei. In ihrer wechselvollen Geschichte gehörte die Bamberger Kirche 800 Jahre lang zur römisch-katholischen Kirche, bis sie 1808 zur evangelischen Gemeinde- und Dekanatshauptkirche in der Domstadt wurde. „Wir leben in einer Welt im Umbruch“, so Ilse Aigner in ihrem Grußwort. Viele Menschen seien verunsichert, aber unsere christlichen Werte gäben Halt und Orientierung: „Deshalb bitte ich Sie: Hüten Sie unsere Werte, unsere Kultur und Religion. Bewahren wir, was uns am Herzen liegt. Leben wir, was uns wichtig ist – für ein gutes Miteinander“, so die Landtagspräsidentin weiter.
Kirche mit Lebens- und Zukunftsrelevanz
Auch Erzbischof Dr. Ludwig Schick übermittelte seine Grüße und Segenswünsche. Kirche als Gebäude und als Gemeinschaft der Christen sei in diesen Zeiten lebens- und zukunftsrelevant: „Wie wichtig Glaube und Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht, Diakonie und Caritas für die einzelnen Menschen und unsere Gesellschaft sind, zeigt sich erneut in der Corona-Pandemie“, so der Bamberger Erzbischof. Ohne diese „Lebensquellen“ seien die Befürchtungen, Einschränkungen und Belastungen noch weniger zu ertragen. In seiner Predigt zum 1001. Geburtstag der Stephanskirche erinnerte Dekan Hans-Martin Lechner auch an den Namensgeber der Kirche: „Stephan war nicht nur der erste Diakon, ein Mann der Tat! Er war Apostel des Herrn im besten Sinne, weil er beides tat: Er erhob klar das Wort gegen alle Ungerechtigkeit im Land und für die Armen, Schwachen und Kranken – und er ließ seinen Worten auch Taten folgen! Sein Wirken war von höchster politischer Relevanz, letztlich wurde er deswegen zum Märtyrer.“
Jubiläumsprogramm wird fortgeführt
Die Kirchengemeinde St. Stephan musste vergangenes Jahr das große Jubiläumsprogramm aufgrund der Pandemie sehr verkleinern. Deshalb werden auch in diesem Jahr Programmpunkte, soweit möglich, nachgeholt – so ist für Anfang Juli ein Festgottesdienst mit Live-Stream unter Beteiligung des Evangelischen Landesbischofs und des Bamberger Erzbischofs geplant.
Informationen dazu sowie alle Grußworte und die Predigt zum 1001. Jahrestag finden Interessierte unter www.stephanskirche.de.
Foto: Pfarrer Hans-Helmuth Schneider