Vierbeiner im Rampenlicht
Tierisch was los
Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder, dass Hunde, Katzen und Meerschweinchen – im Endeffekt alle Haustiere – gut für die Psyche und den Körper sind. Vor allem in Krisenzeiten spenden sie ihren Herrchen und Frauchen doch jede Menge Lebensfreude. Vor gut einem Jahr, also im Frühjahr 2020, zu Beginn der Pandemie, erhielt der Zoofachhandel Sondergenehmigungen: Nix Lockdown, Zwei- und Vierbeiner, gefiederte Freunde, Fische und jede Art von Kriechtiere gingen über die Theke wie die warmen Semmeln. Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Sittiche, zudem Gehege, Boxen, Aquarien, Terrarien – alles Ruckzuck ausverkauft.
Es Schorschla mag ja Tiere, vor allem die von Freunden. Kurz mal streicheln, ein paar Minuten das Stöckchen werfen, auch mal aushilfsweise Hundesitting inklusive Gassigehen. Alles kein Problem. Und dann wieder abgeben. So ganz mag es Schorschla die Meinung von Mark Twain (noch) nicht teilen, der einst auf seinem Block notierte: „Tiere sind die besten Freunde. Sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht“. Cristiano Ronaldos Sphynx-Katze „Pepe“ – tatsächlich benannt nach seinem einstigen Teamkollegen bei Real Madrid – ist ein lebhaftes, furchtloses Kerlchen. Der zweijährige Kater sprang vor einigen Tagen urplötzlich auf die Straße und wurde von einem Auto angefahren. „Pepe hat uns einen fürchterlichen Schrecken eingejagt“, so CR7. Im Privatjet wurde der Kleine sofort zu einem Tierarzt nach Madrid geflogen, dort intensiv-medizinisch behandelt, bevor es auf gleichem Wege wieder zurück nach Turin ging. Pepe ist jetzt außer Lebensgefahr und die Ronaldos wieder happy. Wie auch Lady Gaga. Ihre beiden Hunde „Koji“ und „Gustav“ sind auch wieder gesund zu Hause, wie die Polizei von Los Angeles am Freitagabend per Twitter meldete. Was war geschehen? Bei einem brutalen Überfall am Mittwoch wurde Ryan Fischer, der „Dogwalker der Gaga“, angeschossen und zwei ihrer drei Französischen Bulldoggen entführt. Lady Gaga meldete sich zu Wort, flehte inständig für die Rückkehr ihrer Tiere und lobte via Instagram eine Belohnung in Höhe von 500.000 Dollar (etwa 410.000 Euro) für die sichere Rückkehr ihrer Hunde aus. Wenige Stunden später übergab eine Frau die beiden Doggen an die Polizei – über Details wurde Stillschweigen vereinbart, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung. Über den Gesundheitszustand des Gassigängers konnte es Schorschla gar nichts in Erfahrung bringen – in diesem Fall standen einfach die Vierbeiner im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Es Schorschla hat bei derart tierischen Nachrichten ganz tief durchgeschnauft. Alles ist gut gegangen, erfreuliche Hundstage in Hollywood, kaum Katzenjammer in Turin. Da geraten andere Meldungen schnell ins Hintertreffen: der 90-jährige Michail Gorbatschow setzt seine Hoffnungen für den Weltfrieden aktuell auf ein Treffen von Vladimir Putin und Joe Biden. „Die Hauptsache ist heute, einen Atomkrieg zu verhindern“, so der Ex-Sowjetpräsident.
Markus Söder fand trotz Corona-Verhandlungen die Zeit, Sascha Zverevs spannendes Australian-Open-Viertelfinale gegen Novak Djokovic zu analysieren. „Bei ihm hängt es in erster Linie von seiner inneren Einstellung ab. Er hat alles, was man für einen Superspieler bräuchte: Größe, Kraft, Technik, großartige Schläge“, analysierte Söder. Sein Rat: „Er bräuchte noch einen zusätzlichen Coach.“ Vielleicht könnte der ambitionierte Hobbytennisspieler und Volksmotivator ja persönlich in die Bresche springen und sich nach Wimbledon statt nach Berlin orientieren. Es gäbe sicherlich Menschen in unserer Republik, die das begrüßen würden.
Und dann noch ein Satz zu Schalke 05 – nein 04 natürlich: Aber fünf Trainer in einer Saison, das ist auch mal ein Wort – das 1:5 gegen Stuttgart war einfach zu viel des Schlechten. Statt Christian Gross trägt der bisherige Nachwuchsdirektor Peter Knäbel „bis auf Weiteres“ die sportliche Gesamtverantwortung, heißt es von den Knappen. Ach ja, die Gladbacher „Fohlen“ suchen auch wieder einen neuen Mann an der Linie. Wie gesagt: Da draußen ist tierisch was los!
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.
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