Wäre doch gut eingesetzt, oder?
Zeit für einen Wunschpunkt!
Die Zeit rast. Trotz Corona. Vier Wochen sind es noch bis zum Heiligen Abend, in gut fünf Wochen können wir einen großen Haken unter dieses außergewöhnliche Jahr machen. Es mit Pauken und Trompeten und einem großen bunten Feuerwerk zu verabschieden, wird uns wohl nicht erlaubt werden.
Dabei wäre es doch gerade jetzt die perfekte Zeit, um etwas heidnisches Brauchtum aufleben zu lassen. Mit Krach und Feuer die bösen Geister vertreiben, das wäre doch in unser aller Sinn. Aber nein, keine Grüppchenbildung, keine Feiern, kein unnötiger CO2-Ausstoß. Wir bleiben vernünftig: AUI – Abstand und Impfen – statt GUB – Goldregen und Böller. Wobei: Einen Knallfrosch wird es Schorschla pünktlich um Mitternacht an Silvester alleine im heimischen Garten zünden und hoffen, dass es hilft. Denn noch so ein Jahr ohne Konzerte, Märkte, Feiern und entspannte Reisen braucht ja wirklich niemand. Doch zurück zum Weihnachtsfest. Diesem Eldorado des Familienglücks, das selbst unserem Dauer-Mahner Markus Söder heilig zu sein scheint.
Jetzt noch mal volle Disziplin, erklärte unser Ministerpräsident am Wochenende. Entbehrungen und Durchhaltevermögen, lieber „Lockdown light“ als „Hockdown hard“ den ganzen Winter. Das ist natürlich sehr frei übersetzt, aber das ist die Marschrichtung. Ab in den Wohnzimmersessel, virtuelles Virologen-Watching auf allen Kanälen bis 20. Dezember, am besten alleine, für Mutige gemeinsam mit dem langjährigen Lebenspartner, für echte Revoluzzer mit einer täglich wechselnden Kontaktperson. Alles andere ist nahezu asozial und würde an dieser Stelle wohl der Zensur zum Opfer fallen. Sollten wir alle uns aber an das Drosten-Kekule-Streeck-Programm halten, dann gönnt und versprechen uns A-MA, also Angela und Markus, ein Weihnachtsfest 2020 im Kreise der Familie. Als schöne Bescherung nach all diesen Entbehrungen!
Es Schorschla hat schon wieder den Kurt in den Ohren, der sich auch in den nächsten Wochen nach eigenen Aussagen „provokativ mit den Nachbarn vor der eigenen Haustüre“ unterhalten möchte und hofft, dass deshalb seine Schwiegermutter am Heiligen Abend nicht anreisen darf. Aber das ist natürlich ein extremer Einzelfall. Den meisten Schorschla-Leserinnen und -Lesern ist das Weihnachtsfest wie Markus Söder auch heilig. Man freut sich auf die Familie, ein schönes gemeinsames Essen und natürlich ein bisschen Besinnlichkeit am Weihnachtsbaum. Das ist liebgewonnene Tradition, das war schon immer so und das soll auch so bleiben. Selbst in Pandemie-Zeiten! Ehrlich gesagt liegt schon jetzt das besinnlichste Jahr aller Zeiten hinterm Schorschla.
Die „staade Zeit“ begann 2020 heuer bereits irgendwann im März/April, im Sommer hat das Leben dann etwas Fahrt aufgenommen, um dann am Ende der Beschleunigungsspur wieder abrupt eingebremst zu werden. In dieser Phase befinden wir uns gerade: deutlich zu wenig, um richtig durchstarten zu können, aber doch etwas zu viel, um komplett ins Wachkoma zu verfallen. Es Schorschla wird in den nächsten Tagen nach vielen Jahren Pause auch mal wieder einen Wunschzettel schreiben. Ans Christkind. Ans größte offizielle Weihnachtspostamt im brandenburgischen Himmelpfort. Oder vielleicht auch direkt an unsere Angela ins Berliner Kanzleramt.
Ach ja, da war noch was: Am 22. November, also am vergangenen Sonntag vor 15 Jahren, wurde unsere Bundeskanzlerin im Bundestag vereidigt. Seither hat sich nicht nur viel verändert auf unserem Globus, gefühlt leben wir inzwischen in einer ganz anderen Welt. Nein, die Rädchen zurückdrehen können wir nicht, wir sollten vielmehr positiv in die Zukunft blicken. Was aktuell natürlich nicht leicht fällt. Und trotzdem: Jammern hat uns noch nie weitergebracht und gerade im Wandel liegen auch Chancen. „Wo sich eine Türe schließt, öffnet sich eine andere“, wusste schon der französische Dramatiker Molière. Womit wir endgültig beim Thema Adventskalender angekommen sind. Am 27.11. ist Black Friday, am Sonntag der erste Advent und am nächsten Dienstag der 1. Dezember.
Spätestens dann wird die Jahres-Endrallye eingeläutet und wir alle hoffen innigst darauf, dass wir Vernünftigen uns auch im mehr als wahrscheinlichen verlängerten Lockdown light noch frei bewegen dürfen und nicht all unsere sozialen Kontakte ins Virtuelle verlegen müssen. Das ist aktuell übrigens einer der größten Wünsche vom Schorschla.
Vielleicht hat ja das Sams noch einen Punkt dafür übrig. Wäre doch gut eingesetzt, oder?
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