... dann Trump!
Erst Jesus, dann Trump!
Im Grunde haben wir aktuell ja ganz andere Probleme als den amerikanischen Präsidenten. Und trotzdem kommt es Schorschla diese Woche nicht umhin, als wieder einmal über den großen Teich zu blicken. Es ist ja das letzte Schorschla vor dieser ominösen Wahl, bei der die Amerikaner entscheiden werden, ob sie die Zukunft ihres „geliebten Landes“ in die Hände eines selbstherrlichen republikanischen Lügners oder eines 77-Jährigen gesundheitlich etwas angeschlagenen, demokratischen Herausforderers geben möchten. Trump oder Biden? Ein Duell wie ein Ringkampf! Aktuell liegt „Joe“ gegen „Donald“ nach Punkten in Führung. Deutlich sogar, sofern man den aktuellen Umfragen Glauben schenken mag. Landesweit im Schnitt knapp zehn Prozent. Was deutlich klingt, aber gerade im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur sehr wenig heißt. Wir erinnern uns zurück: Auch bei der letzten Präsidentschaftswahl rechnete kaum jemand mit einem Sieg Trumps, Hillary Clinton war 2016 im Grunde als Präsidentin schon gesetzt. Und dann kam bekanntlich alles ganz anders. Ja, auch Hillary hatte nach Auszählung aller Stimmen ein paar Millionen Wähler mehr auf ihrer Seite. Doch das nutzt im antiquierten US-Wahlsystem – welches im Grunde einer „Bananenrepublik“ würdig wäre – gar nichts. Es geht um hauchdünne Siege in den so genannten Swing States, um Wahlmänner, die auch mal weiblich sein können, um den ständig wechselnden Zuschnitt von Abstimmungsbezirken und und und...
Der Meinungsforscher Christopher Borick sieht aber deutliche Unterschiede zu 2016. Am auffälligsten sei die Beständigkeit und Breite von Joe Bidens Vorsprung. Er führe seit einiger Zeit und diese Führung sei leicht gewachsen, landesweit ebenso wie in den entscheidenden Swing States wie Pennsylvania, Michigan, Arizona und Florida. Ein weiteres wichtiges Merkmal dieses Wahlzyklus’ sei, dass es den meisten Umfragen zufolge deutlich weniger unentschlossene Wähler gebe als 2016. Mehr als 56 Millionen Amerikaner haben bereits gewählt, der Leiter des Wahlprojektes der Universität von Florida, der Politikwissenschaftler Michael McDonald schätzt, dass bis kommenden Dienstag rund 150 Millionen US-Bürger wählen gehen. Das wäre eine Wahlbeteiligung von 62 Prozent – die höchste seit 1908.
Es steht viel auf dem Spiel, innen- und außenpolitisch. Dazu kommt noch der Umgang mit Corona. Trump spielt Corona immer wieder herunter und macht sich sogar lustig über die Pandemie, Biden warnt vor den verheerenden Auswirkungen und ruft „sein“ Volk zu Rücksicht, Masken und Abstand auf. Über 225.000 Amerikaner sind Covit19 bereits zum Opfer gefallen. „Experten schätzen, dass weitere 200.000 sterben könnten, wenn wir nicht ernsthaft etwas unternehmen. Trump weiß nicht, was er tut. Alles, was ihn kümmert, sind die Aktienkurse. Er weigert sich, die Wissenschaft zur Kenntnis zu nehmen. Es wird geschätzt, dass es bei einer flächendeckenden Maskenpflicht 100.000 Tote weniger geben könnte“, poltert Joe Biden. Und was macht Trump? Er tanzt auf den Bühnen der Swing States vor seinen Anhängern, die meisten ohne Mund-Nasen-Schutz zu den Klängen von YMCA, erklärt, dass er den Virus locker weggesteckt habe und stärker sei als je zuvor. Trotzdem hält er sich aktuell nicht (mehr) für die absolute Nummer eins. Es Schorschla zitiert Trump wörtlich: „Neulich sagte jemand zu mir, Sie sind mit Abstand die berühmteste Person der Welt. Ich sagte: nein!.“ Auf Nachfrage habe er gesagt, wer ihn noch übertreffen würde: „Jesus Christus!“ Da hofft es Schorschla nur, dass der Weltgemeinschaft eine zweite Amtszeit dieses Reality-Show-Präsidenten erspart bleibt. Noch hat das Volk die Wahl. Gottseidank!