Verstand und Vernunft sind gefragt
Auf die Gesundheit
Es ist zweifellos das Thema des Jahres 2020: Unsere Gesundheit. Bedingt durch diesen kleinen fiesen Corona-Virus wurde alles versucht, um unsere Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes „am Leben“ zu halten. Gravierende Einschnitte in unseren Alltag mussten wir akzeptieren; Beschränkungen, die wir uns noch vor einem halben Jahr nicht in unseren kühnsten Träumen vorstellen konnten, prägen aktuell unser Miteinander. Kontaktbeschränkungen, Reise- und Versammlungsverbote, das Tragen von Mund-Nase-Masken, limitierte Gästezahlen in der Gastronomie, geschlossene Schulen und ein komplettes Berufsverbot für Künstler und Musiker. Alles nur zum Schutz vor Covit19. Und möglichen infizierten Mitmenschen. Der Super-Gau unserer ach so geliebten Geselligkeit.
Inzwischen scheint das schlimmste überwunden. Wobei die Betonung auf „scheint“ liegt. Denn trotz der vielen herbeigesehnten Lockerungen ist das Virus nach wie vor unter uns. Völlig unsichtbar und gerade hier in Deutschland auch ohne große Schreckensszenarien. Doch der Schein kann trügen, wie örtlich begrenzte Ausbrüche in den vergangenen Tagen gezeigt haben. Würden Sie im Moment zu einem Rockkonzert ihrer Lieblingsband mit 50.000 Besuchern in einem Fußballstadion gehen? Ja, Open-Air fühlen Sie sich sicher? Dann eine andere Frage: Ein Basketball-Spiel in der Brose-Arena, natürlich ausverkauft mit fast 6.500 tobenden Fans? Auch ok? Es Schorschla ist sich da nicht sicher. Klar fehlen die coolen Events, die Vorfreude auf Boss Hoss in Schloss Eyrichshof oder Sarah Connor in Coburg. Aber für Massenveranstaltungen ist es wohl noch etwas zu früh. „Abstand halten“ wurde uns eingetrichtert, was wir alle natürlich nicht immer in gleichem Maße und mit 100-prozentiger Gesetzestreue akzeptieren. Siehe Sandstraße und Untere Brücke. Hier nutzten nicht nur junge Leute das herrliche Wetter der vergangenen Tage für das eine oder andere Bierchen. Erst sehr dezent, nach und nach dann etwas entspannter und zuletzt hier und da schon wieder exzessiv. Wodurch sich gerade im Dunstkreis des Rauchbiers Menschenansammlungen bildeten, die auch von den beiden mehr oder minder bemühten Security-Mitarbeitern nicht mehr in die nötigen Schranken zu weisen waren. Das Ergebnis: Die Stadt Bamberg erließ eine Allgemeinverfügung mit einem Verbot von Außer-Haus-Verkauf alkoholischer Getränke ab 20.00 Uhr an den Wochenenden. Oberbürgermeister Starke kommentiert sachlich und bestimmt: „Die Gesundheitsvorsorge steht ganz oben.“
Es ist wie so fort im Leben: Einige Wenige treiben es auf die Spitze, nehmen sich Dinge raus, die anderen nicht erlaubt sind. Schüren damit Neid und Unverständnis, es kommt zu Protesten und Anzeigen und neuen Verboten. Klingt komisch, ist aber so, hieß es früher bei „Löwenzahn“. Und es hat sich bis heute nichts daran geändert. Leider. Fassen wir doch einmal kurz zusammen: Diese Corona-Zeit geht uns allen gehörig auf den Wecker, wir alle sehnen uns wieder nach einem „normalen Alltag“. Wann dieser zurückkehren und ob es irgendwann mal wieder wird wie davor, steht noch in den Sternen. Sicher ist dagegen eines: Wenn wir egoistisch, uneinsichtig, ignorant und unbelehrbar die Zeit schon jetzt zurückdrehen wollen, werden wir bestraft: Nicht nur mit Geldbußen, sondern auch mit neuen Beschränkungen und im schlimmsten Falle mit der vielen, vielen Pandemie-Hotspots. Das will wiederum niemand und so hat es Schorschla an dieser Stelle eine ganz, ganz große Bitte an all seine Leserinnen und Leser. Genießen Sie das Leben. Feiern Sie mit Freunden. Gehen Sie Shoppen. Aber mit Verstand und Vernunft. Nur so können wir alle in eine positive und gesunde Zukunft blicken!
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.