Es Schorschla freut sich scho
Ja, wir sehnen uns alle nach etwas mehr Normalität im Alltag. Aber durchaus respektvoll, denn so richtig geheuer ist uns das alles nun doch (noch) nicht mit den Lockerungen. Was ist zwingend notwendig, was gerade noch ok, was völlig überflüssig und was haben wir in den vergangenen Wochen vielleicht sogar schätzen gelernt? Es Schorschla ist ja ein großer Fan von gesundem Menschenverstand. Dieser sollte von uns allen dauerhaft und nachhaltig genutzt werden. In Sachen Corona übrigens in beide Richtungen: Es macht gar keinen Sinn, wenn die „Robin Hoods 3.0“ jetzt auf die Straße gehen und sich provokativ umarmen und ihren (Lebens-)Mut beweisen, indem sie ihren Mitbürgern in deren Tanzbereich herumhüpfen. Ebenso wenig Sinn macht es aber auch, wenn man in Biergärten im Freien um 20 Uhr sein letztes Bier geleert haben muss, in Innenräumen – wo die Viren nicht auf natürliche Art und Weise weggeweht werden – aber bis 22 Uhr sitzen bleiben darf. Von Zigtausenden bei geschlossenen Grenzen eiligst eingeflogenen Spargelstechern aus Osteuropa ganz zu schweigen. Die Covit19-Pandemie hat ja den ganzen Globus fest im Griff und wir Deutschen sind durch die uns eigene Disziplin und einen Funken Vertrauen und vielleicht auch Hörigkeit bislang ja sehr glimpflich davongekommen. Zumindest gesundheitlich. Wirtschaftlich werden wir noch auf nicht absehbare Zeiten unter den Folgen des Lockdowns leiden, sicherlich wird auch das eine oder andere traditionsreiche Unternehmen die Segel streichen müssen. Künstler, Musiker, Soloselbstständige, junge und traditionsreiche Läden, sie alle wissen aktuell oft nicht, wie es denn weiter gehen soll und kann.
Es Schorschla beobachtet die Stimmung im Volk mit gemischten Gefühlen. Natürlich freut man sich über jede Art der Lockerung, natürlich hasst jeder spätestens nach 20 Minuten diese Mund-Nasen-Masken. Sind diese dicht und ein echter Filter, so ist das Tragen über Stunden eine echte Quälerei; greift man dagegen zu den modischen Teilchen, die man kaum spürt, so geht die Filterwirkung oftmals gegen Null. Thüringen möchte die „Maultaschen“ zeitnah abschaffen, das Tragen von der Pflicht in die Freiwilligkeit umlenken. Kann man nur hoffen, dass es gut gehen wird und uns die von Virologen prognostizierte zweite Welle erspart bleibt.
Auch die Grenzen werden sich bald wieder öffnen, Fluglinien werben bereits wieder mit buchbaren Urlauben in Italien und Spanien. Mallorca rüstet sich für den erwarteten Ansturm der Deutschen, die heimischen Strandorte an Nord- und Ostsee sowie die vielen Badeseen unserer Republik träumen von Wassersport 3.0. Einem traumhaften Sommer. Sonne pur und Sand zwischen den Zehen. Wie gesagt: Daumen drücken, dass alles gut geht!
Und was passiert mit unseren geliebten Freibädern? Ganz einfach. Die werden geöffnet, laut Markus Söder in der zweiten Pfingstferienwoche ab dem 08. Juni. Wie überall sonst gilt auch hier: Der Mindestabstand muss gewahrt bleiben, was durch Markierungen auf Liegewiesen gewährleistet werden soll. Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfB) empfiehlt auch die Begrenzung der Personenzahl im Becken. So könne man doch online Tickets für Freibäder reservieren – spontane Besuche seien im ersten Schritt an vielen Orten nicht vorgesehen.
Eine weitere Überlegung ist die Einschränkung der Schwimmbahnen, auf denen dann nur in eine Richtung geschwommen werden darf. So soll vermieden werden, dass sich zwei Badegäste zu nahe kommen und der Mindestabstand nicht einzuhalten ist. Gerade diese Regelung lässt es Schorschla schmunzeln. Denn natürlich ist der Schreiber dieser Zeilen ein echter „Fami“-Fan, also ein regelmäßiger Besucher der wunderbaren Hainbadestelle. Und da geht es fürs Schorschla seit Jahrzehnten ohnehin nur in eine Richtung – mit der Strömung. Alles andere ist zu anstrengend und nicht gesundheitsfördernd: Nicht vor, nicht während und nicht nach Corona!
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.