Feuerwerk feinstaubfrei
Nur keinen Feinstaub aufwirbeln ....
Aktuell haben wir ja neben den unzähligen Problemchen und Problemen auf unserem Globus noch ein weiteres. Ein zeitlich sehr begrenztes. Welches sich auf dei Frage bezieht: Darf man in heutigen Zeiten noch mit Freude ein Silvesterfeuerwerk? Es ist ja ein mehr als liebgewonnener, ursprünglich einmal heidnischer Brauch: Mit Lärm und Feuer und grellen Blitzen die bösen Geister vertreiben. Oder mit wunderschönen Lichtspielen und Feuerregen das neue Jahr gebührend begrüßen. So war es über Jahrzehnte, Pyrotechniker haben in Labors rund um den Globus immer neue chemische Verbindungen zusammengemixt, um das Spektakel in der Silvesternacht noch beeindruckender, bunter und, schöner zu machen. Doch eines war dabei niemals das Ziel. Nachhaltigkeit. „Der erste Januar ist der Tag mit der höchsten Feinstaub-Belastung im gesamten Jahr“, schimpft Ute Dauert, Expertin für Luftqualität vom Umweltbundesamt. Vor allem in Städten und Ballungsgebieten sei dies ein großes Problem. Etwa 4500 Tonnen Feinstaub (PM10) würden freigesetzt, das entspriche einer Menge von fast 16 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. In nur einer einzigen Nacht! Zwischen 100 und 150 Millionen Euro lösen sich in einer guten Stunde im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auf, ganz zu schweigen von den vielen Silvesteropfern in der Notaufnahmen: Verbrennungen, Augenverletzungen bis hin zu dauerhaften Hörschäden – allein in Deutschland beklagen Ärzte jährlich rund 8.000 Verletzungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper.
Rund ein Drittel dieser Menschen behält bleibende Schäden im Innenohr ihrer Patienten.
Das darf nicht sein. Nicht in Zeiten von Dieselfahrverboten, fest definierten Klimazielen und Allergikern in jeder noch so kleinsten Seitengasse. Logische Konsequenz: Mehrere Städte, z.B. Berlin, München oder Hamburg, haben frühzeitig ein innerstädtisches Böllerverbot für den Jahreswechsel ausgesprochen. In den sozialen Medien tobt seither eine heftige Debatte um dieses Thema und eine Civey-Umfrage für FOCUS Online zeigt: Die Befürworter eines generellen Böllerverbots bekommen immer mehr Oberwasser. Wie aber denkt es Schorschla darüber? Ehrlich gesagt ist der Schreiber dieser Zeilen nicht gerade der Kracher – also in Sachen Böllerei natürlich. Der Feinstaub aus Schorschla-Zündeleien würde wohl keiner Kellerassel den Atem rauben. Aber angeschaut und genossen mit einem Gläschen Bläschen in der Hand hat es Schorschla das Spektakel am Himmel schon sehr gerne. Ohne jedes schlechte gewissen übrigens. Das wird auch so bleiben. Und trotzdem hat es Schorschla sich seine Gedanken gemacht. Vielleicht könnten die Bamberger Symphoniker bei ihren Traditionskonzerten am 31. Dezember ja eine künstlerisch wertvolle akustische Version eines Feuerwerks in die Konzerthalle zaubern. Ein encore-Projekt als Zugabe zur Neunten. Freude schöner Götterfunken 3.0. Nachhaltig. Einzigartig. Garantiert feinstaubfrei. Ein Jahreswechsel ganz im Sinne von Greta Thunberg und allen umweltbewussten Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Denen es Schorschla natürlich allen einen guten Rutsch in ein erfolgreiches, gesundes und ereignisreiches Jahr 2020 wünscht. Lassen Sie es richtig krachen. Nur eben nicht in der Silvesternacht!
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.