Weihnachtsshopping und Silvesterböllerei
Die Zeit rennt. Das erste Halbjahr ist wie im Flug vergangen, in London wurde vergangene Woche 149 Tage vor dem Heiligen Abend das Weihnachtsshopping eingeläutet und in Deutschland macht sich die Deutsche Umwelthilfe Gedanken um das Silvesterfeuerwerk 2019/20. Beziehungsweise um Möglichkeiten, wie man dieses doch flächendeckend verhindern kann. Sie wissen schon: Kohlendioxid. Bessere Welt. Der Umwelt zuliebe.
„Wir wollen keine Spaßbremse aufbauen“, erklären die engagierten Umwelthelfer. Aber aufgrund der hohen Feinstaubbelastung fordert man in 31 deutschen Städten ein Böllerverbot.
Bamberg zählt erst einmal nicht dazu, dafür Stuttgart, Berlin, Gelsenkirchen, Hagen und Köln als TOP Five, aber auch Nürnberg (Platz 7), München (12) und Würzburg (24).
Die Maßnahme zur Luftreinhaltung solle vor allem belastete Innenstadtbereiche betreffen. „Die Menschen sollen sich auch weiterhin an Silvesterfeuerwerken erfreuen können“, erklärt Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die Feuerwerke könnten aber von professionellen Veranstaltern außerhalb der Stadtzentren organisiert werden. Möglich sei auch die Einrichtung von Gebieten, in denen privat geböllert werden dürfe.
Die DUH wolle ein Verbot dort durchsetzen, wo die Feinstaubbelastung im Jahresmittel mindestens 20 Mikrogramm Feinstaub der Partikelgröße PM10 pro Kubikmeter beträgt (µg PM10/m3). Dieser Grenzwert sei bereits vor Jahren von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen worden – und wird an Silvester um ein Vielfaches überschritten. In Berlin-Friedrichshain wurden am 1.1.2019 gar 853 µg PM10/m3 gemessen.
Zum Teil gebe es in den aufgelisteten Städten zwar bereits Verbote, aber diese seien noch nicht umfassend genug, so Resch. Im Januar hatte die DUH angekündigt, ein Böllerverbot in deutschen Großstädten mit hoher Feinstaubbelastung durchsetzen und dazu notfalls auch vor Gericht ziehen zu wollen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir Kraft der Argumente weiterkommen.“
Umweltschützer warnen schon lange vor der hohen Feinstaubbelastung durch die Silvesterböllerei. „Viele Hunderttausend Menschen mit Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise schwerem Asthma, flüchten zum Jahreswechsel aus ihren Wohnungen oder müssen sich dort regelrecht luftdicht verbarrikadieren“, sagt Resch. Und was meint es Schorschla? Es schüttelt mal wieder mit dem Kopf. „Luftdicht verbarrikadieren um überhaupt das neue Jahr noch erleben zu können“. Das klingt doch etwas zu dramatisch. Es ist ja nicht so, dass die Böllerei in den vergangenen Jahren schlagartig zugenommen hat. Und es Schorschla selbst zählt nicht zu den Hobbyzündlern, die eine Stunde lang Raketen und Knallerbatterien in die Luft jagen. Es genießt lieber eines oder auch mehrere Gläschen Schampus. Was ja aktuell (noch) nicht verboten ist. Wobei ja nicht geklärt ist, wieviel Kohlensäure beim Öffnen von Schaumwein in die Atmosphäre entweicht. Naja, notfalls müssen wir uns langfristig halt mit dunklen Silvesternächten in Innenstädten und stillem Wasser zum Anstoßen anfreunden. Auf eine saubere Umwelt. Und eine gesunde Zukunft!
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.