Darüber sollte man nachdenken
Auf der Nordhalbkugel der Erde – also unter anderem in Bamberg, Deutschland und im restlichen Europa – hat der kalendarische Sommer am 21. Juni 2019 um 17:54 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) begonnen. Der Zeitpunkt der Sommersonnenwende ist leicht berechenbar, die Sonne steht ab diesem Moment über dem nördlichen Wendekreis. Fürs Schorschla ist das immer wieder eine ganz besondere Freude, nicht nur wegen der vielen Johannifeuer der Vereine im WOBLA-Land und den dort ausgeschenkten Bieren aus heimischen Brauereien.
Es Schorschla liebt ja den Sommer. Blauen Himmel, weiße Schäfchenwolken, Abkühlung in den bekannten Freibädern in Bamberg, im Landkreis und auch mal in der fränkischen Schweiz, ein Sprung in den Main, ein Grillabend mit Freunden und ein Picknick auf unseren wunderbaren Bierkellern. Da schlägt das Herzchen schnell höher, das ist perfekter Urlaub vor der eigenen Haustüre, im wahrsten Sinne des Wortes Feierabend für die Seele. Wann aber beginnt der Sommer tatsächlich. Meteorologisch oder kalendarisch? Und weshalb liegen dazwischen gute drei Wochen? Fragen über Fragen, die noch vor der für diese Woche prophezeiten Hitzewelle geklärt werden sollten. Also erst einmal eine Bemerkung in eigener Sache: Fürs Schorschla beginnt der Sommer sobald das Thermometer auf der Terrasse über 25 Grad steigt und es Schorschla Lust und Zeit hat, dem tristen Grau des Winters feierlich Adieu zu sagen. Das kann im Idealfall schon mal am 1.Mai sein, spätestens jedoch an einem sonnigen Vatertag. Aber das ist eben nur das inoffizielle Schorschla-Summer-Opening.
Für die Meteorologen beginnt der Sommer in Deutschland ganz offiziell am 1. Juni und endet am 31. August. Warum die vier Jahreszeiten hierzulande genau drei Monate dauern, hat einen ganz einfachen und praktischen Hintergrund: Monatsmittelwerte und Temperaturstatistiken lassen sich so einfacher ermitteln. Es handelt sich also um eine künstliche Einteilung, die sich so gut es geht an den kalendarischen Daten orientiert.
Die Sommersonnenwende durften wir am Freitag um kurz vor 18 Uhr feiern. In diesem Moment steht die Sonne über dem nördlichen Wendekreis und erreicht damit ihren höchsten mittäglichen Stand,zu keinem anderen Zeitpunkt wird ein größerer Teil der Nordhalbkugel von der Sonne erhellt. Während die Tage am Äquator, dem Punkt, der die Erde in eine nördliche und südliche Hemisphäre einteilt, beinahe ganzjährig gleichlang bzw. kurz sind, sind die Tage bei uns rund um die Sonnenwende so lang wie zu keinem anderen Zeitpunkt.
In Berlin war die Sonne insgesamt 16:50 Stunden zu sehen. Der kürzeste Tag – während der sogenannten Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember – dauert dagegen weniger als acht Stunden (7:39). Am extremsten sind diese Ausprägungen in den Polargebieten zu beobachten. Während die Sonne dort im Sommer nie untergeht, geht sie im Winter gar nicht erst auf. Ein halbes Jahr dunkel, ein halbes Jahr hell? 180 Tage Bierkeller, 180 Tage Eisbar – und dazwischen jeweils gut zwei Tage zum Regenerieren. Klingt nicht wirklich verlockend. Oder was meinen Sie? Dem Schorschla ist das deutsche Modell da schon lieber, wenngleich es Herbst und Winter schon manchmal verfluchen könnte.
Aber sei’s drum: Im Sommer können wir schön feiern und die langen Abende genießen. Und im Winter zelebrieren wir Weihnachten, nehmen uns allerhand Sinnnvolles und weniger Sinnvolles für das nächste Jahr vor und sehnen uns spätestens ab Februar oder März wieder nach dem bevorstehenden Sommer. Denn eines ist klar: Vorfreude ist immer die schönste Freude…
PS: Die Meinung von Schorschla muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen