Neue Trends?
Auch wenn sich das Wetter der vergangenen Tage nicht unbedingt für einen Sprung ins kalte Wasser aufdrängt, so kann es Schorschla an dieser Stelle doch eines offiziell verkünden: Die Badesaison 2019 ist eröffnet. Ob Hainbadestelle, Gaustadter oder Stadion Bad, Neptun oder Schwimmverein – wer möchte, kann seinen Körper ab sofort nach Herzenslust wässern.
Die Werbestrategen setzen in diesem Zusammenhang bereits seit Wochen auf schöne Bildchen und loben in Anzeigen und Spots moderne Ernährungs- oder Trainingsmethoden. Erklärtes Ziel: Die perfekte Bikini- oder Badehosenfigur. Schließlich kann im Freibad von der eigenen Figur nur wenig kaschiert werden, einige Quadratzentimeter Stoff sind einfach zu wenig, um die bekannten „Problemstellen“ zu „umspielen“. Da ist guter Rat echt teuer. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Doch Badefans und Wasserratten brauchen nicht zu hungern oder sich bei bestem Wetter im eigenen Garten zu verstecken. Denn kreative Modemacher*innen – ja, es Schorschla möchte auch mal diesen Genderstern einsetzen – haben in ihren Ateliers nahezu Unmenschliches geleistet, um die aktuelle Strandsaison auch für Hüftgoldinhaber und ihre Frauen und Freudinnen optisch anspruchsvoll zu gestalten.
Beim perfekten Freibadoutfit gibt es nämlich neben der normalen Badehose und dem knappen Bikini oder klassischen Einteiler inzwischen noch ganz andere Teilchen: Lange Oberteile, Schalähnliche Wickelsysteme oder so genannte High-Waist-Höschen. Trendteilchen, welche ihre Trägerin nicht nur modisch kleiden, sie gut aussehen lassen und ganz nebenbei auch noch ihre Gesundheit schützen.
So sind langärmelige hochgeschlossene Badeanzüge für Modeexperten das Trendteil der Bademode 2019. Die sogenannten „Rash Guards“ kommen ursprünglich aus dem Wassersport. Vor allem Surfer wissen um die Vorzüge dieser Schwimmkleidung: Die Teile schützen die Haut großflächig vor der Sonne. Daher ist bei den meisten Modellen auch der Lichtschutzfaktor des Stoffes mit angegeben. Er steht in der Regel auf dem Etikett.
Reißverschlüsse an der Vorder- oder Rückseite erleichtern das Anziehen.
Mehr Stoff als gewohnt haben auch Bikinis mit Höschen mit hochsitzendem Bund – neudeutsch „High-Waist“. „Diese waren inspiriert von den Fünfzigerjahren. Das ist mittlerweile out“, sagt die Imageberaterin Ines Meyrose aus Hamburg. Stattdessen erhalten die Teile mit hoher Taille wie auch die Badeanzüge hohe Beinausschnitte und nähern sich so ein wenig dem Look der Neunzigerjahre. Baywatch lässt grüßen.
Doch auch wer keinen Baywatch-Body hat, ist mit diesen Modellen gut beraten. „Diese Beinausschnitte sind etwas für fülligere Frauen, die eher nicht so lange Beine haben“, rät Stilberaterin Lydia Meier aus Starnberg. Denn der Beinausschnitt streckt optisch die Beine.
Viele Badeanzüge und Bikinis haben Raffungen, Rüschen und Drapierungen – und damit auch mehr Volumen. Das hat aus Styling-Sicht ebenfalls Vorteile: Mit solchen Details lassen sich Körperpartien kaschieren. „Rüschen am Oberteil schaffen zum Beispiel ein tolles Dekolleté, wenn man einen kleineren Busen hat“, erklärt Meier. Und wer eine große Oberweite hat, sollte stattdessen besser zu breiten Trägern am Oberteil greifen.
Eine neue Art Raffungen für Bikinis wird durch eine Nähtechnik namens Smoken geschaffen. Dabei wird der Stoff über parallel verlaufende Stichbahnen gekräuselt. Typisch dafür ist eine geriffelte Struktur. Kleiner Nachteil: Diese Stoffe trocknen nicht so schnell wie viele der Hightech-Materialien für übliche Bademode, auf die Hersteller verstärkt setzen. Weniger fürs Baden im Wasser und dafür mehr fürs Sonnenbaden taugen auch die trendigen Häkelstücke.
Angesagt bleiben nach Schorschla-Informationen auch Badeanzüge mit Cut-outs – also kleineren oder größeren Löchern. Dazu hat noch der One-Shoulder-Trend die Bademode erreicht: Einige Bikinis und Einteiler sind asymmetrisch geschnitten und haben nur einen Träger. Und das Wichtigtse zum Schluss: Die Eisheiligen 2019 sind längst Geschichte, die dunklen Regenwolken der vergangenen Tage sollen schon bald blauem Himmel weichen. Es Schorschla freut sich auf wärmere und sonnigere Tage und wird auch das eine oder andere Mal seine in die Jahre gekommene David-Hasselhoff-Figur im Freibad präsentieren.
Nur das passende High-Waist-Höschen hat es leider noch nicht gefunden ...
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.