Bamberg bekommt zur Saison 2019/2020 wieder ein BFV-Nachwuchsleistungszentrum / Kernleitungsteam des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gibt der DJK Don Bosco Bamberg den Zuschlag
Mit Beginn der Spielzeit 2019/2020 wird es in Bamberg wieder ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) geben: Das BFV-Kernleitungsteam um Vizepräsident Reinhold Baier hat den Zuschlag nach eingehender Analyse einstimmig der DJK Don Bosco Bamberg erteilt. Auch der FC Eintracht Bamberg, bis zu seiner Insolvenz im Jahr 2016 NLZ-Standort, hatte sich beworben. „Es war zum aktuellen Zeitpunkt zuvorderst eine Entscheidung für den Standort Bamberg“, betont Reinhold Baier: „Bamberg ist für eine lückenlose Talentförderung in Bayern wichtig, deshalb sind wir sehr froh, dass nach zwei Jahren Pause dort wieder alle Gegebenheiten für ein NLZ vorhanden sind und wir zu Beginn der neuen Saison starten können.“
Beide Bamberger Vereine hatten sich bereits im vergangenen Jahr um ein BFV-NLZ beworben, das Kernleitungsteam aber sah die Voraussetzungen seinerzeit als noch nicht gegeben an. „Da hat sich nicht zuletzt auch durch das Engagement der Stadt mit Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Christian Lange an der Spitze in den vergangenen Monaten sehr viel getan. Beide Vereine, die Stadt und der Verband haben sich ebenso offen wie intensiv ausgetauscht, um jetzt die Rahmenbedingungen für ein NLZ, die vor einem Jahr schlicht so nicht gegeben waren, zu schaffen“, unterstreicht Reinhold Baier. Dabei sei die NLZ-Vergabe keine Entscheidung gegen Eintracht Bamberg, sondern vielmehr eine für die DJK Don Bosco, die zum jetzigen Zeitpunkt „das nachhaltigere Angebot“ gemacht hat: Während sich beide Klubs im Juniorenbereich sportlich nahezu auf Augenhöhe begegnen, biete die DJK Don Bosco Bamberg vor allem in infrastruktureller Hinsicht die noch besseren Voraussetzungen.
Die aktuell 18 BFV-Nachwuchsleistungszentren bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen den bayernweit 64 DFB-Stützpunkten und den Nachwuchsleistungszentren der Profivereine. Ziel ist eine flächendeckende, hochqualifizierte Eliteförderung von jungen Fußballtalenten in ganz Bayern, ohne dass die Jugendlichen ihr soziales Umfeld (Eltern, Schule, Freunde) verlassen und lange Fahrtstrecken auf sich nehmen müssen. Darüber hinaus bieten die BFV-Nachwuchsleistungszentren auch Talenten, die bei den Lizenzvereinen den letzten Schritt in den Profifußball nicht geschafft haben, eine attraktive sportliche Perspektive im bayerischen Amateur-Spitzenfußball. Die strategische Planung und Durchführung organisiert das Kernleitungsteam des BFV. Zu dem Gremium gehören unter anderem BFV-Vizepräsident Reinhold Baier, Verbandsjugendleiter Florian Weißmann, Felix Jäckle (Hauptabteilungsleiter Sport), Felix Brych (Abteilungsleiter Talentförderung), die beiden BFV-Verbandstrainer Sabine Loderer und Engin Yanova sowie die vier bayerischen DFB-Stützpunkt-Koordinatoren Michael Urbansky (Nordbayern), Johannes Ederer (Ostbayern), Peter Wimmer (Südbayern) und Oskar Kretzinger (Westbayern).
Das Internationale Fußball-Institut in Ismaning hat 2017 gemeinsam mit dem BFV den „bayerischen Weg“ der besonderen Nachwuchsförderung im Freistaat untersucht. Ergebnis der empirischen Verbleibstudie: Wer als Talent eines der in Bayern installierten Nachwuchsleistungszentren (NLZ) besucht, besitzt nachweislich deutlich größere Chancen, später einmal den Sprung in ein Bundesliga-Leistungszentrum zu schaffen und auch im Profifußball Tritt zu fassen. 5,9 Prozent der BFV-NLZ-Spieler (untersucht wurden über 6000 Profile) schafften den Sprung in einen Verein der ersten bis vierten Liga, wo hingegen die Quote bei den reinen DFB-Stützpunkt-Absolventen bei 2,5 Prozent liegt. „Das zeigt, dass der bayerische Weg mit einer zusätzlich eingezogenen NLZ-Ebene der absolut richtige ist“, betont Reinhold Baier, „mit der groß angelegten Studie wird uns das jetzt auch klar bestätigt.“