Lagarde1
BAM:Talk – Der Podcast zum Wirtschaftsstandort Bamberg mit Michaela Reimann und Lennart Peters
LAGRADE1. Wo die Innovation zuhause ist
Kolumne von Michaela Reimann
Hier also entstehen sie: Die neuen Ideen für zukünftige digitale Geschäftsmodelle. In der Lagarde1 in Bamberg-Ost arbeiten Softwareentwickler:innen und Gründer:innen gleichzeitig in unterschiedlichen Teams an ihren Geschäftsideen. Betrieben wird das digitale Gründerzentrum von Stadt und Landkreis Bamberg, finanziell fördert der Freistaat Bayern die Einrichtung. Wir porträtieren heute die beiden Verantwortlichen, die dafür sorgen, dass dieser Thinktank für alle funktioniert: Luise Frosch und Max Dahmer.
Die beiden kümmern sich vor Ort darum, dass die Büros belegt sind, die Gründer:innen sich wohl fühlen, gut arbeiten, sich aktiv vernetzen und das neue Angebot in Stadt und Region durch Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen noch bekannter wird. „Uns gibt es seit März 2023 in dem goldenen Gebäude an der Ecke Zollnerstraße und Berliner Ring“, erläutert Max Dahmer. In zwanzig Büros und in zwei Coworking-Bereichen für eintägige oder mehrtägige Nutzung arbeiten die Gründer:innen kreativ im Stehen, im Sitzen, im Laufen und im Liegen. Und das sogar relativ preiswert. Die Kosten für Büroräume, die unterschiedlich groß sind, liegen warm bei 12,50 pro Quadratmeter. Ein Tagespass für Coworking kostet 20,- EUR, ein ganzer Monat Coworking 150,- EUR. Dazu gibt es kostenlos Wasser, Kaffee und auch die Druckernutzung ist inklusive. Sechs Besprechungs- und Veranstaltungsräume warten intern und extern auf Buchungen.
Kein Wunder also, dass viele StartUps das Angebot nutzen und die Unternehmen aus der Region inzwischen aufmerksam verfolgen, wer sich in der Lagrade1 engagiert. Die bunte Bürogemeinschaft hebt außerdem die Arbeitsmoral, denn Gründen kann oft sehr einsam sein. Mindestens einmal im Monat treffen sich alle gemeinsam zum Mittagessen, um sich auszutauschen. Max und Luise achten sehr darauf, dass die interne und die externe Vernetzung funktionieren. Digital ist vor allem Luise aktiv, um das Gründerzentrum zu präsentieren: „Inzwischen erreichen wir rund 12.000 Menschen auf unseren Social-Media-Kanälen“, sagt sie. Zu Messen und Themenveranstaltungen kommen Interessierte aus der ganzen Region zusammen.
Aber das ist noch nicht alles. Extrem wertvoll für die frischgebackenen Unternehmer:innen sind neben dem Webinar einmal im Monat mit den administrativen Hilfen vor allem die persönlichen und kostenlosen Coachinggespräche mit dem BayStartUp Coach Harald Hubert. Er stellt die unbequemen Fragen, die die Gründer:innen weiterbringen: Ist das Geschäftsmodell tragfähig? Ist das Team sinnvoll aufgestellt? Ist das Modell in seiner jetzigen Form skalierbar, das heißt kann es sich an veränderte Bedingungen gut anpassen? Er bringt ein bayernweites Investorennetzwerk mit und stellt bei Bedarf Kontakt zu potenziellen Geldgebern her. Besonders geschätzt werden von den Gründer:innen auch die Erfahrungen derjenigen, die es bereits geschafft haben.
Der erfolgreiche Candis-Gründer Christopher Becker gibt Feedback zu Pitch Decks, das heißt den Bewerbungsunterlagen zur Investorenakquise. Perbility-Gründer und CEO Andreas Meck teilt offen Erfahrungen zur eigenen Unternehmensentwicklung. Denn neben den Erfolgsgeschichten sind es manchmal auch die Entscheidungen, in denen man Lehrgeld bezahlt hat, die anderen weiterhelfen. Abspannen als Gründer:in geht dann am besten beim Stammtisch von Bamberg StartUp e.V.
Für vieles ist in der Lagarde1 also bestens gesorgt. Nur die Gründungsidee, die muss jede und jeder noch selbst mitbringen und energisch weiterverfolgen. Dann läufts.
BAM:Talk Hören Sie rein in diese innovative Folge und erleben Sie mit Michaela Reimann und Lennart Peters jede Woche interessante Persönlichkeiten im Podcast, die immer ein Stück Bamberger Geschichte erzählen. Persönlich, neu und überraschend.
Zum Foto: Im Bild links Luise Frosch, PR-Managerin des digitalen Gründerzentrums Lagarde1 im Gespräch mit ihrem Kollegen Max Dahmer, Leiter Netzwerkaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit