Heimat ist wie Urlaub
Einfach mal weg!
Gerade erst sind die bayerischen Sommerferien zu Ende gegangen, die Urlaubslaune ist bei vielen noch präsent. Wie herrlich ist es doch, ein paar Tage – oder auch Wochen – vom Alltag abzuschalten, andere Kulturen und Küchen kennenzulernen, sich einfach mal fallen zu lassen, nichts tun müssen, den Strand oder die Berge genießen, Sport unter freiem Himmel zu treiben. Oder eben auch nicht. Das Recht aufs süße Nichtstun, dieses legendäre „dolce farniente“, gibt wieder Energie für Arbeit und Schule.
Klar, in diesem Sommer zeigte sich der Wettergott im WOBLA-Land von seiner besten Seite. Es Schorschla genoss „sein“ Frankenland in vollen Zügen – heute Weinfest am Main, morgen Kajakfahren in der Fränkischen Schweiz, am nächsten Tag Picknick auf dem Staffelberg. JA, wir leben einfach in einer herrlichen Gegend.
Doch zurück zum Wirtschaftsfaktor „Tourismus“. Eine aktuelle Studie zeigt: Touristen geben aktuell so viel Geld aus wie noch nie. Für Reisen geben die Menschen weltweit in diesem Jahr 11,1 Billionen Dollar aus. Wobei Deutschland zu den drei Topstaaten gehört.
Hotels, Kreuzfahrten, Flüge: Der Beitrag der Branche zum globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte um 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, wie der Verband World Travel & Tourism Council (WTTC) in seinem Jahresbericht prognostiziert. Das entspreche zehn Prozent des weltweiten BIP. „Trotz einiger Bedenken im vergangenen Jahr, dass wir in eine globale Rezession und hohe Inflation geraten könnten, sind Reisen und Tourismus weltweit ein echtes wirtschaftliches Kraftpaket“, erklärte die Chefin des internationalen Unternehmensverbands WTTC, Julia Simpson, vor wenigen Tagen. Demnach dürften die Reiseausgaben in den drei weltgrößten Volkswirtschaften USA, China und Deutschland den höchsten Beitrag zum BIP leisten.
Die Branche sorgt den Angaben zufolge weltweit für etwa 348 Millionen Arbeitsplätze. Das wären 13,6 Millionen Jobs mehr als 2019, dem bisherigen Rekordjahr, dem die Coronapandemie und die damit verbundenen erheblichen Einbrüche folgten. Sehr erfreulich: Die Branche stellt nach wie vor neue Mitarbeiter ein. Allein in den Vereinigten Staaten gibt es dem Verband U.S. Travel Association zufolge derzeit etwa eine Million offene Stellen in der Freizeit- und Gastgewerbebranche.
Natürlich boomt auch in Deutschland das Reisen. Im ersten Halbjahr verbuchten die Beherbergungsbetriebe hierzulande einen Rekord für diesen Zeitraum. Mit 223,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste wurde der bisherige Rekordwert aus dem ersten Halbjahr 2019 um 868.000 oder 0,4 Prozent übertroffen. „Für die zweite Jahreshälfte sind wir zuversichtlich, dass dieser Trend anhält“, so der stellvertretende Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands, Dirk Dunkelberg, kürzlich.
Urlaub im eigenen Land: Das ist ein Trend, von dem auch das WOBLA-Land profitiert. Was uns – auch wenn wir alle schon einmal über Reisegruppen mit Kopfhörern und bunten Fähnchen gelästert haben – glücklich machen sollte. Denn ist es nicht schön, dort zu wohnen, wo andere gerne Urlaub machen? Also es Schorschla findet das immer wieder klasse. Und genießt es, auch ohne große Anreise den Alltag in wunderschönem Ambiente, ehrliche, fränkische Küche und das beste Bier überhaupt genießen zu dürfen. Das ist wie Urlaub. Und darauf darf man auch mal Anstoßen!