Jetzt im Naturkundemuseum
Wattendorfer Flugsaurier erwacht zum Leben!
Flugsaurier gehören zu den wohl faszinierendsten Tieren die unseren Planeten während des Erdmittelalters bewohnten. Sie schafften es nicht nur als erste Wirbeltiergruppe den Luftraum zu erobern, sondern waren dort mit einer immensen Artenvielfalt für mindestens 162 Millionen Jahre erfolgreich. Das Skelett des einzigartigen, 154 Millionen Jahre alten Wattendorfer Flugsauriers Balaenognathus maeuseri hat dabei mit seinen mehr als 480 eng stehenden Zähnen weltweit einen Rekord aufgestellt.
Ab sofort können die Besucher des Naturkundemuseums Bamberg nicht nur das originale Skelett des außergewöhnlichen Wattendorfer Flugsauriers Balaenognathus maeuseri als ersten Teil der überarbeiteten Dauerausstellung in einer neuen Vitrine bewundern, sondern auch zwei lebensechte, auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Rekonstruktionen.
Die in Zusammenarbeit mit dem Paläokünstler Fab Ricious (Instagram: @art.of.fabricious) entstandenen detailgetreuen Modelle zeigen Balaenognathus sowohl fliegend als auch aufrecht stehend. Dabei kommen die charakteristischen Merkmale wie die Flugmembran, welche sich von dem verlängerten Ringfinger über den Körper bis zu den Beinen spannt, sowie das ungewöhnliche „Reußengebiss“, besonders zur Geltung.
Den Hintergrund der Vitrine prägt ein vom Paläokünstler Joschua Knüppe detailliert gestaltetes Panorama des damaligen Lebensraumes im heutigen Oberfranken. Während des Jura-Zeitalters lag der Meeresspiegel ca. 150 m höher als heute, wodurch Mitteleuropa von einem flachen Schelfmeer bedeckt war. Aus diesem ragten von Mikroben-Schwamm- und Korallenriffen umgebene tropische Inseln. Der Fundort, das heutige Wattendorf, lag in der Nähe einer dieser Inseln.
Die Freunde des Naturkundemuseums Bamberg e.V. widmen die beiden Rekonstruktionen dem Andenken an den verstorbenen Museumsleiter Dr. Matthias Mäuser. Nach ihm ist auch der Artname des Flugsauriers benannt.
Foto: Dr. Oliver Wings