Vorolympisches Papperlapapp

Von Papp-Betten und Papp-Bechern

Vorolympisches Papperlapapp

Die Olympischen Sommerspiele 2024 finden bekanntlich in Paris statt. Von 26. Juli bis 11. August wird die „Stadt der Liebe“ zum Mekka des Sports, mehr als 14.000 Sportlerinnen und Sportler werden dann teils mehrere Wochen im Olympischen Dorf im Norden der Stadt verbringen. 

Es Schorschla ist am verlängerten Pfingstwochenende über eine außergewöhnliche Meldung gestolpert. Verschiedene internationale Medien wie etwa die „New York Post“ berichten, dass einfache Pappbetten angeblich verhindern sollen, dass sich Athletinnen und Athleten bei Olympia näherkommen – von „Anti-Sex-Betten“ ist in den Artikeln die Rede. 

Kann das ernst gemeint sein, fragt sich es Schorschla und recherchiert ein wenig im Netz. Ein wichtiger Fakt gleich vorab. Nachdem bei den vergangenen Sommerspielen in Tokio körperliche Kontakte wegen der Coronapandemie grundsätzlich verboten waren, wird in Paris eine bewährte Olympia-Tradition wieder gepflegt. Gratis-Kondome. Sollten sich während der Spiele Aktive näherkommen wollen, liegen jedenfalls ausreichend Verhütungsmittel bereit: Bereits im März hatten die Olympia-Organisatoren angekündigt, gut 300.000 kostenlose Präservative zur Verfügung zu stellen. 

Also alles nur „Papperlapapp“, also „leeres, törichtes Gerede“, wie der Duden diesen Begriff definiert. Das Organisationskomitee verspricht jedenfalls den Anti-Sex-Betten-Gerüchten vehement. Schon in Tokio 2021, wo ebenfalls „auf Pappe“ geschlafen wurde, machten derartige Theorien schnell die Runde. „Wir wissen, dass die Medien viel Spaß an dieser Geschichte hatten“, heißt es in einem offiziellen Statement. „Die Qualität der Möbel wurde strengen Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass sie robust, bequem und für alle Sportler geeignet sind, die sie nutzen werden und die ein sehr breites Spektrum an Körpertypen abdecken – vom Turner bis zum Judoka“, erklärt ein Olympia-Sprecher. So könnten die Betten leicht an unterschiedliche Körpergrößen angepasst werden, die Matratzen sind zudem in verschiedenen Härtegraden erhältlich. Nach den Olympischen Spielen sollen die Bettgestelle dann recycelt, die Matratzen und Kissen an Schulen oder Vereine gespendet werden. Die Wahl der Möbel sei mit dem Bestreben verbunden, „eine minimale Umweltbelastung und ein zweites Leben zu gewährleisten“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus einem Interview mit dem Pressesprecher der Sommerspiele 2024. Ein durchaus liebevolles und nachhaltiges Konzept, findet es Schorschla. 

Übrigens: In Paris wird es im Sommer neben den angesprochenen Gratiskondomen im Olympiadorf auch eine Athletenbar geben. Champagner und andere alkoholische Getränke sollen dort aber nicht ausgeschenkt werden. Nicht mal in Pappbechern …

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