Warum nicht Kinder mit positiven Gedanken füttern?
Schöne Weltuntergänge im Hause Habeck?
Die aktuelle Pisa-Studie hat es wieder einmal gezeigt: Auch wenn der Schwerpunkt diesmal in der Mathematik lag, wurde deutlich, dass unser Nachwuchs viel zu viel am Handy daddelt, statt auch einmal zu einem guten Buch zu greifen. Nicht, dass Sie es Schorschla falsch verstehen: Das unendliche Wissen im Internet und hervorragende Lernprogramme sind ohne Zweifel sinnvolle Alternativen zum Blättern in Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur. Aber eben kein Ersatz. Auch Podcast oder E-Books erfreuen sich großer Beliebtheit. Aber ein echtes Buch, diese Haptik, das Geräusch beim Umblättern und diese über Tage und manchmal auch Wochen schlummernde Lust, am Abend im Bett wieder ein oder zwei Kapitel zu lesen und sich die Story so nach und nach zu erlesen – das kann kein Computerprogramm ersetzen.
Beim 9. Bamberger Literaturfestival vom 21. Januar bis 4. Mai 2024 gibt es nicht nur für die Großen verschiedene Lesungen und Events. Wie in den Jahren zuvor richtet sich das BamLit insbesondere auch an die kleinen Gäste, für die der St. Michaelsbund Bamberg und der Magellan Verlag mit viel Herzblut und Engagement ein vielfältiges Lesungs- und Aktionsprogramm auf die Beine gestellt hat. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, jungen Menschen den Zugang zur Literatur zu ebnen, sie an die Hand zu nehmen und ihnen den Weg zum Buch zu zeigen – darin liegt der besondere Wert des Bamberger Literaturfestivals“, heißt es auf der offiziellen Webseite.
Nicht eingeladen zum Festival ist Andrea Paluch. Der Name sagt Ihnen nichts. Kein Problem, es Schorschla hat sich schlau gemacht. Frau Paluch ist nicht nur Kinderbuchautorin, sondern auch die Ehefrau unseres Wirtschaftsministers Robert Habeck, der ja sein besonderes berufliches Talent ebenfalls im Bereich der Kinderbuchliteratur schon mehrfach unter Beweis gestellt hat. Frau Paluch hat ein Buch mit dem Titel „Die besten Weltuntergänge“ auf den Markt gebracht. Für Leser von 8 bis 99 Jahren. Und erntet damit viel Kritik. Leser haben Zweifel daran, ob das wirklich für Kinder geeignet ist.
Auf 32 Seiten beschreibt die Autorin in zwölf verschiedenen Szenen, wie das Ende der Welt aussehen könnte. Illustriert wurden diese von Annabelle von Sperber. Unter den Szenarien findet sich alles von einer großen Flut und einer Virus-Pandemie bis hin zu einer Stadt unter Sauerstoffkuppeln und einer autofreien Welt. Das Buch zeigt also sowohl traurige als auch gute „Enden“. Es soll Gedanken darüber anregen, wie die Menschheit in Zukunft leben wird, oder eben nicht leben wird. Aktuell wird in den sozialen Netzwerken heftig über das Büchlein diskutiert. „Ich habe als Kind vom Flug ins All geträumt, heute träumt man vom Weltuntergang“, schreibt zum Beispiel Finanz-Professor Christian Rieck von der Frankfurt University of Applied Sciences. Auch der österreichische ÖVP-Politiker Manfred Juraczka meldet sich in einem Post zu Wort: „Wenn politische Gruppierungen zu apokalyptischen Sekten verkommen“.
Habecks Ehefrau als Autorin des Kinderbuchs „Die besten Weltuntergänge“ kann man nicht erfinden, wenn die Welt am Ende ist oder ein Gedankenexperiment der besonderen Art ist. Sollte hier Vorsicht angedacht werden, um mit seinen Kindern darüber zu lesen, streiten oder philosophieren“, bewertet ein Leser das Buch.
Das Buch polarisiert. Paluch aber verteidigt ihre Idee. Sie meint, Kinder wären heutzutage sowieso andauernd mit Krisen konfrontiert. „Kinder finden das superspannend“, so die Autorin. Die Kinder, für die das Buch gedacht ist, haben einen großen Teil ihres Lebens in der Corona-„Krise“ verbracht: „Die kennen das ja gar nicht mehr anders.“ Es Schorschla meint, dass man die Hirne von Kindern wie Erwachsenen durchaus auch mit positiven Gedanken füttern könnte. Vielleicht würde das sogar unsere Gesellschaft etwas zum Besseren verändern – natürlich nicht von heute auf morgen, das braucht schon etwas Geduld. Aber das ist wohl nicht die Stärke der Familie Habeck. Schade eigentlich! Das gemeinsame Buch „Hauke Haiens Tod“ wird verfilmt.