Kontakte zu Mukatschewo

Brücken bauen

Kontakte zu Mukatschewo in der Ukraine geknüpft

Historische Verbindung zur 80.000 Einwohner großen Stadt 

Erste Kontakte sind schon geknüpft: Kürzlich traf sich Julia Tayps, Vizebürgermeisterin der ukrainischen Stadt Mukatschewo, mit Oberbürgermeister Andreas Starke im Rathaus Maxplatz, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Seitens des Bamberger Stadtrats liegt ein fraktionsübergreifender Antrag auf Gründung einer denkbaren Partnerschaft vor. Auch die Stadt Mukatschewo bekundet Interesse an einer solchen Zusammenarbeit, wie in dem Gespräch mit Oberbürgermeister Starke zum Ausdruck gebracht wurde.

Eine historische Verbindung besteht bereits. Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die „Schönbornfranken“ aus dem Hochstift Bamberg ins damalige Ober-Ungarn. Lothar Franz von Schönborn, Fürstbischof von Bamberg, hatte das Land für seine Verdienste von Kaiser Karl VI. geschenkt bekommen, sein Neffe Friedrich Karl von Schönborn, der auf den Bamberger Bischofsstuhl folgte, siedelte dort Bauern, Handwerker und Holzfäller aus Oberfranken an. Im heutigen Transkarpatien in der westlichen Ukraine gehören gegenwärtig um die 10.000 Personen zur deutschsprachigen Gemeinde, davon allein 3.500 Personen in Mukatschewo. 

Auch Vizebürgermeisterin Tayps hat deutsche Wurzeln. Sie erzählte beim Treffen mit Bambergs OB unter anderem von der Schulstadt Mukatschewo, ein Prädikat, das auch Bamberg verdient. Die ukrainische Stadt zählt 24 Schulen, drei Fachschulen und eine pädagogische Fachhochschule. Außerdem gibt es dort eine Universität für Tourismus, Ingenieurwesen und Marketing. Von kriegerischen Zerstörungen blieb Mukatschewo bislang weitgehend verschont. Doch an den Binnenflüchtlingen – Tayps nannte die Zahl von 25.000 – lässt sich die Notlage ablesen. 

Was könnte die Bamberger Bürgerschaft mit der von Mukatschewo zusammenbringen? Starke schlug als ersten Schritt den in Bamberg tätigen ukrainischen Verein Bamberg:UA vor, der „eine hervorragende Brücke bauen könnte“. Als weiteren Anknüpfungspunkt nannte der OB auch die vielen Denkmäler auf beiden Seiten. Ein Wissenstransfer von Bamberg nach Mukatschewo kann helfen, die Entwicklung der ukrainischen Stadt zu fördern. 

Der OB begrüßte auch die Kontakte, die auf kirchlicher Ebene hergestellt worden sind. So hat es bereits Gespräche mit der Erzdiözese Bamberg gegeben, die genutzt werden sollten, um „möglichst viele Institutionen und Initiativen frühzeitig einzubinden“, so Starke.

Foto: Sebastian Martin

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