Seit 1. Januar ist der Kuna abgelöst
Wer die Kuna nicht ehrt, ist den Euro nicht wert
Die EU war für viele Kroatinnen und Kroaten noch nie so greifbar, wie seit dem ersten Januar dieses Jahres. Der Euro ist da! Und die Währungsumstellung ist aktuell das vorrangige Gesprächsthema in der Bevölkerung. Denn die geliebten Kunas sind für viele auch ein Sinnbild für die kroatische Unabhängigkeit, welche nun zu einem Teil verloren geht.
Fakt ist: Die Zeiten könnten leichter sein für eine Währungsumstellung. Allein letztes Jahr stieg die Inflation in Kroatien um mehr als 13 Prozent und die Menschen rechnen durch die Euro-Einführung mit einem weiteren Preisanstieg. Die Befürchtungen scheinen sich tatsächlich zu bewahrheiten. Der Wechsel wird von Handel und Unternehmen genutzt, um profitabel aufzurunden. Die Politik will entschieden gegensteuern, dieser Trend soll bereits im Keim gestoppt werden. Aber man hat noch keine wirkungsvolle Maßnahme dafür gefunden. Deshalb ist die Ernüchterung nach den ersten Tagen groß und die Sehnsucht nach Kunas und Lipas allgegenwärtig.
Text & Fotos: Simon Oelsner