Lauf, Schorschla, lauf!

Vom Schweinehund, Vorsätzen und der Wirkung

Sport ist gesund – wann auch immer …

Es Schorschla hat seine ersten guten Vorsätze für das neue Jahr schon wieder über den Haufen geworfen. Eine Stunde früher aufstehen und ein bisschen den Körper bewegen, so lautete das erklärte Ziel für 2023. Aber bei dem Wetter? Und nach der lustigen Silvesterfeier. Ja gut, Der Neujahrsmorgen war eh ein Joker, aber am zweiten Januar sollte das Schorschla-Frühsport-Programm eigentlich starten. Aber dann dieses Wetter. Hallo, ist ja freiwillig und keine Einzelkämpferausbildung. Wobei, die Ergebnisse einer groß angelegten Studie sollten schon als Motivation dienen. 86.600 Menschen wurden befragt, die Antworten ausgewertet und die Ergebnisse vor wenigen Tagen publiziert. Fazit: Wer morgens Sport treibt, ist besser vor Herzkreislaufbeschwerden und Schlaganfällen geschützt.

„Sport am Morgen, dann macht das Herz keine Sorgen“. So würde wohl der Pumuckl dichten. Und: „Was sich reimt, ist gut“, weiß nicht nur der kleine, rothaarige Kobold. „Frühaufsteher werden gerne bestätigen, dass es kaum etwas Schöneres gibt, als im Morgengrauen, noch vor dem ersten Kaffee, das Haus zu verlassen und eine Runde zu joggen“. So heißt es in einer Präsentation der Studie. Und damit ist eines schon klar. Es Schorschla gehört dieser Bevölkerungsgruppe nicht an. „Für diejenigen, die gern länger schlafen, dürfte das nach der reinsten Tortur klingen“. O.K., tief durchschnaufen: Es Schorschla ist nicht alleine, es gibt mehr Menschen, die sich morgens lieber noch einmal in der Daunendecke wälzen, anstatt sich die Laufschuhe zu schnüren. Da fühlt man sich doch gleich etwas besser.

Leider ist es längst belegt, dass Sport am Morgen einige Vorteile mit sich bringt: Der Kreislauf kommt in Schwung, die Durchblutung wird angeregt, und offensichtlich wird auch die Fettverbrennung vor dem Frühstück schneller angekurbelt. Hinzu kommt noch ein positiver psychologischer Effekt: Wer den eigenen Schweinehund erst einmal überwunden hat, startet einfach frischer in den Tag.

Und jetzt auch noch das: Eine Arbeitsgruppe der Section of Gerontology and Geriatrics der Universität Leiden in den Niederlanden berichtet, dass der Präventionseffekt von körperlicher Bewegung stärker vom Tageszeitpunkt abhängen könnte als bisher bekannt. Die Forschenden analysierten die Daten von gut 85.000 Personen aus der UK Biobank, einer großen medizinischen Datenbank mit Lebensstil- und Gesundheitsinformationen aus dem gesamten Vereinigten Königreich. 

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erfassten die körperliche Aktivität der Teilnehmenden über einen Zeitraum von sieben Tagen und zogen daraus Rückschlüsse auf das langfristige Aktivitätsniveau. Sie beobachteten die Teilnehmenden insgesamt über sechs Jahre. In diesem Zeitraum wurden 3707 Herz-Kreislauf-Ereignisse erfasst. Dabei stellten die Forschenden fest, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Morgen Sport trieben, ein um 16 Prozent geringeres Risiko für koronare Herzkrankheiten und um 17 Prozent niedrigeres Schlaganfallrisiko hatten als diejenigen, die sich eher am Mittag bewegten.

Die Forschenden erwähnen aber auch, dass es Studien gibt, die zu anderen Resultaten kommen: Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021  etwa ergab, dass Bewegung am Abend mit einer besseren Erholung der Herzfrequenz und einer Senkung des Blutdrucks einhergeht. Eine schwedische Studie zeigte wiederum 2019, dass Bewegung am Nachmittag wirksamer zur Verbesserung des Blutzuckerspiegels beitrug als Bewegung am Morgen – mehr noch: Bewegung am Morgen soll demnach sogar einen schädlichen Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben.

Was lernen wir daraus? Man muss nicht jeder Studie Glauben schenken und sein Leben komplett umkrempeln. Aber: Wohl dosierter Sport ist auf jeden Fall eine Bereicherung für das eigene Leben. Und es wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Unter uns gesagt: Es Schorschla hat gestern Nachmittag seine erste Laufrunde seit mehr als vier Jahren gedreht. Und hat sich danach blendend gefühlt. Heute ist erst Mal Pause, Sie wissen schon: Muskelkater. Aber zwei Mal die Woche ist der Plan. Schließlich kann man in der ersten Woche des Jahres die guten Vorsätze nicht komplett über den Haufen werfen. Wie heißt es doch in diesem Hollywood-Blockbuster? Lauf, Schorschla, lauf …

PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.

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