Welcome Erdenbewohner!
Es Schorschla über acht Milliarden
Gestern war es wohl soweit: Irgendwo auf unserem Globus erblickte der Acht-Milliardenste Mensch das Licht der Erde. Die Frage, ob das ein guter Grund zum Feiern ist, möchte es Schorschla an dieser Stelle nicht beantworten, das kann man so und so sehen. Fakt ist, dass es irgendwann einmal eng wird auf unserem Globus und die Ressourcen auch auf unserem Planeten nicht unendlich sind.
Da Wissenschaftler ja gemeinhin gut im Rechnen sind, haben sie erstaunliches herausgefunden. Exakt alle 0,48 Sekunden gesellt sich derzeit ein weiteres Erdenkind in unsere Weltgemeinschaft, und da sind die Leute, die gerade verstorben sind, schon abgerechnet. „Dieses beispiellose Wachstum liegt am allmählichen Anstieg der Lebenserwartung in Folge von Verbesserungen im Gesundheitswesen, der Ernährung, der persönlichen Hygiene und in der Medizin. Es ist auch das Ergebnis von hohen und beständigen Geburtenraten in einigen Ländern“, teilten die Vereinten Nationen kürzlich mit.
Ob die Weltbevölkerung aber tatsächlich genau am Dienstag, dem 15. November 2022, die Acht-Milliarden-Marke knackte, ist trotz aller Formeln und Rechenkünste eher spekulativ. Denn es ist schlichtweg unmöglich, den Überblick über hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten, weshalb die UNO einfach die Monatsmitte für den Menschheits-Meilenstein ausgewählt hat.
Die Zahl der Menschen auf der Erde wird in Zukunft weiter wachsen, wenn auch immer langsamer. Die Uno schätzt, dass es im Jahr 2037 neun Milliarden sein werden. Erst ab den 2080er-Jahren soll die Menschheit den Prognosen zufolge nicht mehr weiter wachsen, bei dann 10,4 Milliarden Menschen.
Mit Blick auf die Erderwärmung beruhigt Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung: „Mehr Menschen bedeuten nicht zwangsläufig auch einen größeren ökologischen Fußabdruck.“ Fast die Hälfte der globalen CO2-Emissionen würden von den zehn Prozent der Weltbevölkerung mit dem höchsten Einkommen verursacht, während der Beitrag der ärmsten Hälfte zu vernachlässigen sei.
Besonderes Augenmerk richtet sich beim Bevölkerungswachstum auf die Entwicklungen in Ländern Asiens mit besonders vielen Menschen. China als das – noch – bevölkerungsreichste Land der Erde steht vor gewaltigen Herausforderungen, denn die Geburtenrate in dem Land mit 1,4 Milliarden Menschen ist nach der 1-Kind-Politik niedrig. Indien mit seinen über 1,3 Milliarden Menschen hat eine höhere Geburtenrate und dürfte China schon im kommenden Jahr überholen. Aber auch in Indien verlangsamt sich das Wachstum. Interessant fürs Schorschla war in diesem Zusammenhang die Nachricht, dass in Nigeria mehr Menschen leben als in der gesamten EU. Wie gesagt, eine Wertung über die Meldung zum Geburtstag des Acht-Milliardsten-Erdenbürger fällt schwer. Aber es Schorschla ist ja ein Grundoptimist und hat ein passendes Zitat des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard gefunden der einst schrieb: „ „Jeder Mensch ist ein einmaliger Mensch und tatsächlich, für sich gesehen, das größte Kunstwerk aller Zeiten.“ Und noch etwas bleibt zu hoffen: Dass dieser Jubiläumsmensch vielleicht glücklicherweise eine echte Fachkraft wird. Denn an denen mangelt es auf dem ganzen Globus mehr denn je.
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.