Und um was geht es hier eigentlich?
Was kostet Lebensfreude?
Heiße Zeiten stehen uns bevor. Der Russland-Krieg. Die Corona-Maßnahmen im Hochsommer, Herbst und Winter. Natürlich Klima- und Energiekrise. Dazu noch jede Menge lokalpolitische Irrungen und Wirrungen: Rathaus-Affäre, fragwürdige Boni-Zahlungen. So brennt auch am Maxplatz die Luft. Kommt es zu einer oder mehreren Anklage(n)? Wer muss was befürchten? Oder löst sich das ganze Brimbamborium vielleicht – Schwupsdiwupps – in Wohlgefallen auf. Wie sagen doch die Alten: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird …
Und während in Hogwarts die Sommerferien beginnen, wird in unserem wunderbaren Welterbe wieder gezaubert und gegaukelt. Danach warten Blues- und Jazz auf das Eventpublikum aus nah und fern, die Hauptsaison für das Stadtmarketingteam um Geschäftsführer Klaus Stieringer.
Wie es sich in Bamberg gehört, ist natürlich auch dieses Thema inzwischen ein Hochpolitisches und Emotionsgeladenes. Weshalb? Das kann auch es Schorschla nicht richtig erklären. Fakt ist: Seit gut einem halben Jahr wird in der Domstadt und weit darüber hinaus über Fake Accounts, Parteirichtlinien, und städtische Zuschüsse diskutiert. Natürlich parteiübergreifend. Sehr kontrovers. Und leider nicht immer fair und mit gesundem Menschenverstand.
Es Schorschla gibt es offen zu. So richtig blickt es bei der scheinbar allumfassenden Berichterstattung nicht mehr durch, seitenweise wurde in der Tagespresse jedes Detail beleuchtet ohne aber letztendlich Licht in diese Angelegenheit zu bekommen. Inzwischen wird alles vermengt: 70.000 Euro Zuschuss zahlt die Stadt an das Stadtmarketing, davor werden das Team, die Miete, CitySchexs, Familientage, Weinfest, Bamberg Zaubert, Bluesfestival, Faschingsumzug und die Weihnachtsbeleuchtung mitfinanziert. Um es gleich klar zu stellen: 70.000 Euro sind viel Geld, aber für dieses Unterhaltungspaket doch eher Portokasse. Ja, es Schorschla geht sogar so weit, dass es behauptet, es kennt keine andere Stadt in Deutschland, die dieses Paket für diesen Preis nicht buchen würde.
Geht es aber bei der kommenden Stadtratsentscheidung überhaupt ums Geld? Oder um die Events? Oder um Stieringer? Oder die Kombination aus allem? Fast erscheint es so, dass folgende Entscheidungen zur Wahl stehen: Stadtmarketing ohne Stieringer, dann gibt es Geld, aber vielleicht keine Events mehr. Oder: Stadtmarketing mit Stieringer, dann wird möglicherweise der Zuschuss gestrichen, aber es gibt weitere Events, finanziert wie bisher über Sponsoren. Schwierig, schwierig und fürs Schorschla eigentlich ein Stück zu hoch und zu politisch.
Noch ein paar Zahlenspiele zum Abschluss: Der Gesamthaushalt unserer Traumstadt beläuft sich inzwischen auf rund 350.000.000 Euro. 70.000 Euro sind davon rein rechnerisch 0,02%. Im Vergleich dazu liegen die Personalkosten bei 80.000.000 Euro. Smart Cities kostet rund 15.000.000 Euro, die Sanierung des Maxplatz-Rathauses veranschlagte 25.700.000 Euro, für den Klima- und Umweltschutz schlagen noch mal 3.325.000 Euro zu Buche. Es Schorschla ist gespannt, wie unsere Volksvertreterinnen und –vertreter abstimmen werden. Und freut sich schon auf einen zauberhaft-bluesigen Sommer. Denn ganz ehrlich: Wer diese Festivals auch immer mit welchen Geldern finanziert: Sie sind ein echter Publikumsmagnet. Für Groß und Klein. Und bei freiem Eintritt. Wo gibt es das sonst?
PS: Die Meinung vom Schorschla muss nicht immer mit der der Redaktion übereinstimmen.